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NASA bestätigt flüssiges Wasser auf der Marsoberfläche

von WIRED Staff
Der Mars Reconnaissance Orbiter MRO der NASA kreist seit 2006 um den Nachbarplaneten. Jetzt hat die Sonde bestätigt, was Wissenschaftler bereits vermutet hatten: Periodisch auftretende dunkle Streifen an einigen Hängen des Mars rühren von fließendem Wasser her, das bei höheren Temperaturen herabrinnt.

Bei Temperaturen oberhalb von Minus 23 Grad Celsius fließen auf einigen Berghängen auf dem Mars Wasserströme talwärts. Die als Recurring Slope Lineae, kurz RSL, bekannten dunklen Streifen, waren erstmals auf Aufnahmen der HiRISE-Kamera des MRO aus dem Jahr 2010 aufgefallen. In wärmeren Zeiträumen waren die Linien angeschwollen, bei kälteren Perioden verschwanden sie teils gänzlich.

Die Forscher nutzten das Spektrometer des MRO, um die Zusammensetzung der Linien zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass es sich hierbei um hydrierte Salze handelte, mutmaßlich eine Mischung aus Magnesiumperchlorat, Magnesiumchlorat und Natriumperchlorat. Die hydrierten Mineralien waren nur zu Zeitpunkten nachweisbar, an denen die dunkeln Streifen besonders breit waren. Perchlorate waren bereits von anderen Sonden auf dem Mars nachgewiesen worden — allerdings nicht in hydrierter, also feuchter Form. Die Salze können den Gefrierpunkt von Flüssigkeiten deutlich senken — auf bis zu Minus 70 Grad Celsius.

Die NASA betrachtet die neuen Beobachtungen als Beweis für flüssiges Wasser auf der Marsoberfläche. Bisher war es unklar, ob Atmosphäre und Temperatur des Planeten dies zulassen — die Landschaften des Mars wurden zwar von Ozeanen mitgeformt, sind heute aber trocken und kalt. Der Nachweis von flüssigem Wasser dürfte die Chance deutlich erhöhen, auf unserem Nachbarplaneten auf mikroskopisches Leben zu stoßen. Außerdem wäre es denkbar, das Wasser auf künftigen bemannten Marsmissionen zu nutzen: Damit ließe sich Atemluft gewinnen, Pflanzen anbauen und mit den Perchloraten möglicherweise sogar Treibstoff für den Rückweg herstellen. 

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