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So nahe könnte ein Asteroid im März der Erde kommen

von Anna Schughart
Der Asteroid 2013 TX68 hat die Erde schon einmal fast gestreift. Zumindest in astronomischen Dimensionen: Damals hielt er einen Abstand von zwei Millionen Kilometern. Jetzt kommt er deutlich näher.

Ein riesiger Brocken kracht auf die Erde und stößt die Menschheit in ein Zeitalter der Finsternis. Bei jeder Best-of-Liste der Weltuntergangsszenarien darf der Einschlag eines Körpers aus dem All nicht fehlen. Immerhin ist dieses Szenario einer der gängigsten Theorien für das Aussterben der Dinosaurier. Und nicht umsonst gibt es Programme zur Gefahrenabwehr aus dem All. 

Die Vorstellung, dass Asteroiden, wenn auch eine extrem bedrohliche, aber sehr seltene Gefahr sind, ist allerdings falsch. Tatsächlich fliegen sie fast täglich an unserem Planeten vorbei.  Wobei „vorbei fliegen“ bei Distanzen von etwa 7,3 Millionen Kilometern (so nahe kommt uns 2016 BW 14 am 5. Februar) relativ ist.

Da ist 2013 TX68 schon eine Besonderheit. Nasa-Wissenschaftler haben berechnet, dass der Asteroid am 5. März bis auf 17 000 Kilometer an unsere Erde herankommen könnte. Er könnte allerdings auch in weit entfernten 14 Millionen Kilometern mit einer Relativgeschwindigkeit von etwa 14.44 Kilometern in der Sekunde an uns vorbeirauschen. Die große Differenz zwischen den Entfernungen kommt daher, dass 2013 TX68 erst im Oktober 2013 entdeckt und dann auch nur drei Tage lang beobachtet wurde. Deshalb sind sich die Forscher nicht sicher, wie genau die Umlaufbahn des Asteroiden um die Sonne verläuft.

Die Wahrscheinlichkeit einer Kollision an einem dieser drei zukünftigen Vorbeiflüge sind viel zu gering, um irgendwelche Bedenken auszulösen

Ob aber 17.000 oder 14 Millionen Kilometer — der Asteroid wird sicher nicht auf der Erde einschlagen. Anders sieht es im September 2017 aus. Dort besteht immerhin eine Chance von eins zu 250 Millionen, dass 2013 TX68 mit seinen 30 Metern Durchmessern auf der Erde auftrifft. Zum Vergleich: Der Asteroid, der vor drei Jahren in den Himmel der russischen Stadt Tscheljabinsk eintrat, dort zerfiel und so mittelbar rund 1500 Menschen verletzte, war rund 20 Meter breit. Würde 2013 TX68 in die Erdatmosphäre eintreten, hätte seine Luftdetonation die doppelte Energie wie die des Meteors von Tscheljabinsk.

Doch die Forscher sind zuversichtlich, dass von 2013 TX68 keine Gefahr ausgehen wird. Auch nicht, wenn er 2046 und 2097 wiederkommt. „Die Wahrscheinlichkeit einer Kollision an einem dieser drei zukünftigen Vorbeiflüge ist viel zu gering, um irgendwelche Bedenken auszulösen“, sagt Paul Chodas, der Manager des CNEOS, dem Centre for Near Earth Object Studies. „Ich erwarte, dass jede weitere Observation die Wahrscheinlichkeit sogar noch weiter reduziert.“

Trotzdem nimmt die Nasa alles, was sich der Erde nähert — und sei es nur auf Millionen von Kilometern — ziemlich ernst. Erst im Januar hatte die Behörde angekündigt, eine neue Organisation zu gründen, die zukünftig alles zum Thema Einschlaggefahr koordiniert.

Laut Nasa wurden bereits 13.500 erdnahe Objekte entdeckt. Auf der Website des Near Earth Object Program kann man sich darüber informieren, welche Asteroiden und Kometen demnächst wieder in die Nähe der Erde kommt. Die Liste geht bis zum 10. April und so lange müssen wir uns wohl erst einmal keine Sorgen machen — zumindest um die Asteroiden, die wir schon kennen.

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