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Sieben MS-DOS-Games auf Archive.org, die man gespielt haben sollte

von Dominik Schönleben
Viele Gamer erinnern sich gerne an eine Zeit, als Spiele noch per Textbefehl in eine Kommando-Zeile installiert werden mussten. Durch den Start der „install.exe“ wanderten in den 90ern die Dateien der Games von durchnummerierten Disketten direkt auf die kaum 100 Megabyte großen Festplatten.

Knapp 2400 dieser MS-DOS-Spiele hat jetzt das Internet Archive so aufbereitet, dass jeder sie ohne große Technikkenntnisse direkt im Browser spielen kann. Die weitaus älteren Spiele der Atari-Generation veröffentlichte die Seite schon Ende letzten Jahres — und besaß damit bereits ein über 900 Titel umfassendes Archiv an Retro-Games. Die wenigsten Titel haben allerdings echten Wiederspielwert. Sie dienten eher als Museumsexponate einer längst vergangenen Spiele-Ära. Aber im Gegensatz zu den miserabel gealterten Spielen aus der ersten Heimcomputer-Generation, gibt es bei den DOS-Klassikern einige, die es noch heute wert sind, gespielt zu werden. Unsere sieben Retro-Favoriten auf Archive.org:

1. Bust-a-Move

Noch heute werden Klone dieses Games mit völlig unverändertem Spielprinzip für Smartphones angeboten. Doch das originale „Bust-a-Move“ hat einen entschiedenen Vorteil gegenüber allen billigen Abklatsch-Versionen von heute: Es ist wirklich Free-to-Play — ohne kostenpflichtigen Zusatz-Content.

2. Tyrian

Zur Zeit der Spielhallen-Automaten waren Scrolling-Shooter ein eigenes relevantes Genre. In der Drauf- oder Seitenansicht ballerten Spieler sich als Helikopter, Kampfjet oder Raumschiff durch nie endende Level und sammelten Power-Ups. „Tyrian“ war die Perfektionierung des Genres, bevor dieses kurz darauf in die Bedeutungslosigkeit abdriftete. Nirgends war sinnloses Ballern und das ständige Upgraden des eigenen Raumschiffes seitdem so befriedigend.

3. Leisure Suit Larry 5

MS-DOS war das Betriebssystem der Point-and-Klick-Adventures. Klar kann man auch das hochgehypte erste Point-and-Klick-Game „Maniac Mansion“ auf Archive.org spielen — aber eigentlich will man das gar nicht. Das Spiel hat einen gnadenlosen Schwierigkeitsgrad und ist aufgrund seines First-Mover-Vorteils heute völlig verklärt. „Leisure Suit Larry 5“ hingegen ist viel ausgereifter und witziger. Larry Laffer, der halbglatzige Mittevierziger, der versucht, 20-Jährige Schönheiten aufzureißen und dabei immer abblitzt, war schon immer lustiger als das hüpfende grüne Tentakel. „Leisure Suit Larry“ war auf den ersten Blick völlig sexistisch, die angebaggerten Frauen führten Larry aber auch stets an der Nase herum.

4. Super Street Fighter II

Niemand kennt „Street Fighter I“. Und das ist auch nicht notwendig, denn erst im zweiten Teil der Serie war das Spielprinzip wirklich ausgereift. Weitere „Street Fighter“ Teile die Ultra oder Turbo im Namen tragen, haben seit dem das Spielprinzip nicht wirklich signifikant verbessert — spätestens bei Super hätte man einfach aufhören können. Man kann weiterhin getrost Super Street Fighter II spielen.

5. Rogue

Die Urform des Computer-Rollenspiels. Das fast komplett mit ASCII-Zeichen gestaltete Game lässt den Spieler zufällig generierte Dungeons erforschen. Es ist die ideale Erinnerung daran, wie gnadenlos Videospiele früher waren. Obwohl die Spielidee mit „Pixel Dungeon“ auf Andoid-Geräten portiert wurde, ist der Klassiker noch immer ein Mahnmal dafür, wie unfair Videospiele früher waren. Ein paar Runden „Rogue“ rufen einem das sofort wieder ins Gedächtnis.

6. Lemmings 2 — The Tribe

Bevor Puzzle Spiele durch „Portal“ oder „The Talos Principle“ wieder einen Aufschwung bekamen, hatten sie auf den 486er-Rechnern eine lange Tradition. Am Bekanntesten unter wohl die Lemmings-Reihe, die im zweiten Teil ihren Höhepunkt erreichte (Lemmings 3D sollte man hingegen, wie alle Spiele die an der Schwelle zum 3D-Zeitalter entstanden, lieber aus dem kollektiven Zeitgeist löschen). Als fast gleichwertige Puzzle-Alternative bietet sich außerdem „The Incredible Machine“ an — die Rube-Goldberg-Maschine unter den Videospielen.

7. Space Quest 5

Wer wollte nicht schon immer ein interstellarer Hausmeister sein? Niemand — selbst der Hauptcharakter von „Space Quest“ hasst seinen Job. Die irre Prämisse vom faulen Space-Janitor, der das Universum retten muss, hielt ganze sieben Teile lang. Bis die Reihe nach dem Verkauf von Sierra an Activision eingestellt wurde. Während die „Space Quest“-Teile 1 bis 4 nahezu unschaffbar schwer waren, kann man die Serie ab „Space Quest 5“ auch nach modernen Gaming Standards als eine positive Erfahrung bezeichnet werden. 

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