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Amazon will mit eigenem Logistik-Netzwerk an Alibaba vorbeiziehen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Groß, größer, globales Logistiknetzwerk: Amazon will laut Medienberichten mit Logistikunternehmen wie FedEx, UPS und DHL konkurrieren. Den chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba könnte der Versandhändler damit abhängen.

Wie Bloomberg unter Berufung auf interne Amazon-Dokumente aus dem Jahr 2013 berichtet, will der Online-Versandhändler ein globales Logistik-Netzwerk aufbauen, um den Warenfluss von Unternehmen aus China und Indien besser kontrollieren zu können. Statt wie bisher spezialisierte Lieferdienste einzusetzen, will Amazon seine Ware offenbar direkt vom Lieferantenlager zum Hafen oder Flughafen transportieren, wo sie mit gecharterten Transportmitteln in Amazons Lager gebracht werden.

Laut dem Bericht, der Bloomberg vorliegt, drängt Amazons Senior Management Team auf eine aggressive Expansionsstrategie von Fulfilment By Amazon (FBA). Mit dem FBA-Service können Online-Händler den kompletten Logistikprozess — Lagerung, Verpackung und Zustellung — durch Amazon abwickeln lassen. Ziel von Amazon ist es letztlich, die komplette Logistik selbst zu steuern. „Verkäufer werden nicht länger bei Lieferdiensten wie DHL, FedEx oder UPS buchen, sondern dies direkt bei Amazon tun“, so der Bericht. Bloomberg zufolge läuft das Amazon-Projekt unter dem Namen „Dragon Boat“.

Mit seinem Vorhaben könnte Amazon nicht nur Kosten senken, sondern auch dem chinesischen Internethändler Alibaba ordentlich Konkurrenz machen. Alibaba konnte jüngst erst neue Umsatzrekorde vermelden. Die neue Amazon-Lieferkette, die den Namen „Global Supply Chain by Amazon“ tragen soll, könnte dem Bericht zufolge noch dieses Jahr an den Start gehen.

Amazon selbst hat sich zu den Plänen noch nicht geäußert. Amazons Chief Financial Officer Brian Olsavsky hatte erst vor Kurzem beteuert, dass man lediglich beabsichtige, seine Logistikpartner in Stoßzeiten wie dem Weihnachtsgeschäft durch eigene Strukturen zu entlasten. Pläne, die Logistikpartner zu ersetzen, gebe es nicht.

Bereits Anfang Januar wurde bekannt, dass zumindest für Deutschland ein eigenes Liefernetz geplant sei — unabhängig von Dienstleistern wie DHL, Hermes, UPS oder DPD. „Zunächst werden wir Metropolen angehen und in Stadtnähe Verteilzentren aufbauen“, bestätigte Bernd Schwenger, Leiter von Amazon Logistics, die Pläne gegenüber der Deutschen Verkehrs Zeitung. 

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