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Test: Hält Amazon Prime Now das Versprechen „Lieferung in 60 Minuten“?

von Christina zur Nedden
Amazon Prime Now liefert in Berlin jetzt ausgewählte Artikel innerhalb einer Stunde. So lautet zumindest das Versprechen. Wir haben das gleich mal getestet.

Berlin-Mitte, 22 Grad und Sonne. Die WIRED-Redaktion hat Lust auf Eis. Aber eine neue SD Karte bräuchte sie auch. Beste Voraussetzungen um Amazons neuen Schnell-Lieferdienst Prime Now zu testen, der jetzt in Berlin gestartet ist. Innerhalb einer Stunde soll unsere Bestellung da sein.

Wie funktioniert Amazon Prime Now?
Nur über eine App. Die muss man sich auf iOS oder Android herunterladen, danach gibt man seine Postleitzahl ein und erfährt, ob man überhaupt beliefert wird. Wir haben Glück. Weiter geht’s mit den Produkten: 20.000 Artikel sollen im Lager am Kurfürstendamm, das für den städtischen Lieferdienst gemietet wurde, verfügbar sein.

Beim Durchscrollen denkt man zunächst, man sei in einem Online-Supermarkt gelandet: Obst und Gemüse, Eier, Milch, Tiefkühlpizza, Getränke, Haushaltsartikel, Eis (juhu!) und „Alles zum Grillen“. Erst ab dem 20. Eintrag ändert sich etwas. Es gibt Spielzeug, kleinere Elektronikartikel, immerhin ein Kindle, drei verschiedene Asus-Notebooks und mehr als 400 Bücher.

Die Kosten
Bei der Auswahl dann eine kleine Enttäuschung: Es gibt einen Mindestbestellwert von 20 Euro. Wenn man die Artikel innerhalb einer Stunde bekommen will, kostet das zusätzlich 6,99 Euro Liefergebühr. Kann man sich auch zwei Stunden gedulden, ist die Lieferung gratis. Um überhaupt etwas bestellen zu können, braucht man eine Amazon Prime Mitgliedschaft. Die kostet 49 Euro im Jahr. Wir wählen die 30-Tage-Probemitgliedschaft.

Die Bestellung
Der Mindestbestellwert zwingt uns jetzt leider, noch mehr zu bestellen. Wir wählen also neben Eis und SD-Karte noch Schokolade, eine Limonade, eine Honigmelone für die gesundheitsbewussten und zur Feier des Tages eine Flasche preiswerten Sekt. Das macht dann 22,72 Euro für 6 Artikel.

Um 10:58 senden wir unsere Bestellung ab.

Nun beginnt das Tracking des Kuriers. Auf einer Karte von Berlin erscheinen zwei Stecknadeln: unser Büro in Mitte und das Lagerhaus im Ku’damm-Karree am Kurfürstendamm. Das sind 7,2 Kilometer, laut Google Maps braucht man für diese Strecke mit dem Fahrrad 27 Minuten. 15 Minuten später ist der Bildschirm unverändert. Sucht der Lagerarbeiter noch die Produkte zusammen? Vielleicht liegt es auch daran, dass wir sowohl frisches Obst als auch einen Technik-Artikel bestellt haben. Die liegen wahrscheinlich nicht im gleichen Regal.

11:25: Immer noch keine Bewegung auf dem Bildschirm. Jetzt hat der Kurier noch 33 Minuten. Das wird knapp.

Die Lieferung
11:45: Der Kurier ist da! Nach 47 Minuten – also weniger als einer Stunde – haben wir unsere komplette Bestellung in braunen Papiertüten mit Amazon-Prime-Logo vor uns. Der Kurier wirkt leicht angestrengt, kein Wunder. Als wir ihn fragen ob er die App unterwegs aktiviert hatte, sagt er nur: „Ich bin sofort losgefahren.“ Vielleicht hat bei ihm das Tracking System nicht funktioniert? In einem anderen Test klappte es. Egal: Jetzt gibt es erst einmal Eis.

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