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Bruce Dickinson von Iron Maiden investiert in Riesenzeppelin

von Michael Förtsch
Eine britische Firma arbeitet am derzeit größten Luftfahrzeug der Welt. Der sogenannte Airlander 10 ist länger als eine Boeing 747, kann für Tage in der Luft bleiben und hat als Prototyp bereits einen Testflug absolviert. Nun wollen seine Entwickler die Luftfahrtindustrie aufmischen. Doch sie brauchen Investoren. Erste haben sich bereits gefunden — darunter Iron-Maiden-Frontman Bruce Dickinson.

Mit den über 220 Meter langen Zeppelin-Ungetümen aus den 20er und 30er Jahren wie der Hindenburg oder dem USS Akron, kann der Airlander 10 nicht ganz mithalten. Dennoch ist die 92 Meter lange Kombination aus Luftschiff, Flugzeug und Hovercraft das derzeit wohl größte Luftfahrzeug der Welt. Aktuell liegt es in einem Hangar im britischen Bedfordshire.

Die Firma Hybrid Air Vehicles hatte den mit Helium gefüllten Giganten seit 2010 für das US-Verteidigungsministerium entwickelt — als sogenanntes Long Endurance Multi-Intelligence Vehicle, das für Transport- und Spionagemissionen genutzt werden könnte.

 

Tatsächlich soll das Luftschiff problemlos fünf Tage in der Luft bleiben, 10 Tonnen stemmen und dabei eine Geschwindigkeit von 100 Kilometer pro Stunde erreichen. Bereits im August 2012 hat ein Prototyp auf einem Militärflugplatz in den USA einen erfolgreichen Testflug absolviert. Jedoch wurde Hybrid Air Vehicles ein Jahr danach das Budget gekürzt, woraufhin die Firma das Projekt für 300.000 US-Dollar von der US-Regierung zurückkaufte, um die Entwicklung selbständig weiterzuführen. Dem Airlander 10 soll bereits 2016 der Airlander 50 folgen, eine noch größere Version, die bis zu 50 Tonnen Nutzlast transportieren können soll.

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Allerdings braucht das britische Unternehmen nun die nötigen finanziellen Mittel. Bruce Dickinson, Hobby-Pilot und Sänger von Iron Maiden, hat bereits 2008 in die Firma investiert und sein Investment nun auf 340.000 Euro aufgestockt. „Ich erzählte meiner Frau, ich packe jetzt 100.000 Pfund in einen Sack aus Helium“, zitiert der Guardian den Sänger. Insgesamt sollen private Geldgeber schon einige Millionen Euro zugesagt haben.

Interessenten und potentielle Käufer für die Airlander gibt es auch schon. So sieht das britische Militär das Luftschiff als Überwachungsapparat am Himmel und die schwedische Regierung würde gerne testen, wie sich der fliegende Lastentransporter beim Aufstellen von Windkraftanlagen im offenen Meer macht.

„Wir sehen einen Markt für bis zu 1000 dieser Luftfahrzeuge“, meint Chris Daniels, Sprecher von Hybrid Air Vehicles. Er könnte sich die Heliumgiganten bei Transporten in unwirtlichen Regionen der Welt vorstellen, etwa über Gold- und Kupferminen in Wüsten- und Waldarealen oder Inseln.

So ambitioniert und vielversprechend die Pläne der Briten auch klingen, ähnliche Unternehmungen sind bereits gescheitert. So plante die deutsche Cargolifter AG Ende der 90er Jahre mit ähnlichen Visionen schon einmal die Wiederauferstehung der Luftschiffe, verkalkulierte sich jedoch und musste 2002 Insolvenz anmelden. 

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