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Entschädigung für Spam: LinkedIn zahlt 13 Millionen Dollar wegen zu vieler E-Mails

von Elisabeth Oberndorfer
Das Business-Netzwerk LinkedIn ist für seine E-Mail-Flut und den grenzwertigen Umgang mit Nutzerdaten bekannt, jetzt muss sich das Unternehmen rechtlich verantworten. Ein kalifornisches Gericht entschied, dass das Versenden von E-Mails an Kontakte der User ohne deren Zustimmung passierte. 13 Millionen Euro wird LinkedIn dafür berappen müssen.

LinkedIn stimmt dem Urteil zwar nicht zu, hat sich aber trotzdem für eine Vergleichszahlung entschieden: 13 Millionen Dollar zahlen die Betreiber an betroffene Personen aus. Konkret geht es um die Funktion Add Connections, bei der LinkedIn noch nicht registrierte Kontakte aus dem Adressbuch der Nutzer kontaktiert. Während die erste Nachricht noch mit Zustimmung erfolge, gebe es für die Folge-Mails keine Berechtigung.

LinkedIn schickte zu diesem Urteil am vergangenen Freitag eine E-Mail mit Instruktionen aus. Jeder, der zwischen September 2011 und Oktober 2014 Mitglied des Portals war, kann eine Beschwerde einreichen und so eine Schadenszahlung einfordern. Die 13 Millionen Dollar werden laut dem Schreiben anteilsmäßig aufgeteilt.

Falls die einzelnen Personen auf diese Weise jeweils weniger als 10 Dollar erhalten, schlägt LinkedIn noch einmal 750.000 Dollar auf. Für den Prozess wurde eine eigene Website eingerichtet, wo die Beschwerde online abgeschickt werden kann. Um diese einzureichen, ist die in der E-Mail angegebene ID erforderlich. Am 14. Dezember endet die Frist für die Beschwerden./p>

Auch wenn sich LinkedIn nicht offen zu den Spam-Praktiken bekennt, ist die Vergleichszahlung in Millionenhöhe ein stilles Eingeständnis für die bedenklichen Marketingaktivitäten der Business-Plattform. Als weitere Maßnahme informiert LinkedIn seine Nutzer künftig über die Reminder-Mails, die an externe Kontakte geschickt werden. Bis Ende des Jahres soll das Feature dann auch ganz deaktiviert werden können.

LinkedIn ist bei weitem nicht das einzige Technologieunternehmen, das die rechtlichen Grenzen des Online-Marketings ausreizt. Der E-Commerce-Riese JustFab stand kürzlich etwa wegen seiner undurchsichtigen Geschäftspraktiken in der Kritik. Kunden des Onlineshops erhalten gegen eine monatliche VIP-Gebühr Rabatte. Um diese einen Monat auszusetzen, gibt JustFab den Usern allerdings nur fünf Tage Zeit und verschweigt in seinen zahlreichen Mailings das Ablaufen der Frist.

Beim US-Konsumentenschuz Better Business Bureau sind deshalb laut Buzzfeed schon 1400 Beschwerden eingegangen, und auch die Handelskommission prüft das Vorgehen der Shop-Betreiber. Die Schadenszahlungen liegen derzeit noch im einstelligen Millionenbereich — ein Schnäppchen im Vergleich zu LinkedIns Spam-Entschädigung. 

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