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Neues vom Admin / Der 15-Minuten-Mac-Check

von Armin Hempel
Gute Vorsätze fürs neue Jahr sind schnell gefasst und meist genauso schnell verworfen: Mehr Sport, gesündere Ernährung, weniger Prokrastination. Aber was ist mit unseren lieb gewonnenen Rechnern? Admin Armin hat für alle, die 2016 ihren Mac mal in puncto Funktionalität und Sicherheit unter die Lupe nehmen wollen, den 15-Minuten-Mac-Check vorbereitet, der vorwiegend mit Bordmitteln und kostenloser Software auskommt. 

Ihr überprüft innerhalb einer Viertelstunde euer Startvolume, sowie euren Akku und nehmt euch die grundsätzlichen Sicherheitseinstellungen wie Benutzerpasswort, Firmwarepasswort, Firewall, Updates, Freigaben, Verschlüsselung und Backups vor. Los geht’s!  ​

1. Ist das Startvolume in Ordnung?
Der erste Klick sollte immer dem Festplatten-Dienstprogramm gelten. Es findet sich im Ordner Programme -> Dienstprogramme, ist aber am Einfachsten über die Spotlight-Suche aufzurufen. Hier könnt ihr zunächst einmal nachschauen, wie viel freier Speicher auf eurem Startvolume noch verfügbar ist. Die Faustregel lautet: 10% der Gesamtkapazität muss frei bleiben, damit das System reibungslos funktioniert. Ist es weniger, solltet ihr etwas löschen. Um die größten Speicherfresser schnell ausfindig zu machen, empfiehlt sich das kostenlose Disk Inventory X oder – falls es optisch ein wenig ansprechender sein soll – die Shareware WhatSize

Im Festplatten-Dienstprogramm lassen sich darüber hinaus alle mit dem Mac verbundenen Festplatten und SSD's unter dem Menüpunkt „Erste Hilfe“ überprüfen und bei Bedarf kleinere Fehler an deren logischer Struktur reparieren. Solltet ihr danach noch Fehlermeldungen erhalten, ist der nächste Schritt eine Überprüfung des SMART-Status des Datenträgers. Dafür empfehle ich das sehr einfach zu bedienende Programm SMART Utility, da sich mit diesem auch die meisten externen Festplatten überprüfen lassen. Zeigt dieses dann als Status etwas anderes als ein grün unterlegtes „PASSED“ an, wird es Zeit, das Backup noch einmal aufzufrischen und den fehlerhaften Datenträger so schnell wie möglich auszutauschen. Bitte hofft nicht, dass sich ein solches Problem von selbst erledigen wird. Hier zählt jede Minute.

2. Wie geht es dem Akku?
Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass mit eurem Startvolume alles in Ordnung ist und das Festplatten-Dienstprogramm nichts zu meckern hatte. Als nächstes nehmt ihr euch – sofern vorhanden – den Akku des Computers vor. Denn nur wenig ist nerviger, als auch im neuen Jahr dauernd auf Steckdosensuche zu sein. Ein Klick bei gleichzeitig gedrückter Alt-Taste auf das Batterie-Symbol in der Menüleiste verrät euch den aktuellen Status des Akkus. Ist euch diese Anzeige zu ungenau, empfehle ich die kostenlose App Coconut Battery, die über eure mobilen Stromspender sehr präzise Auskunft geben kann. Weist der Akku weniger als 60% seiner Design-Kapazität auf, solltet ihr über einen Austausch nachdenken. 

3. Und der Rest der Hardware? 
Kämpft ihr nach der Überprüfung von Startvolume und Akku immer noch mit konkreten Problemen wie unvermittelten Systemabstürzen, empfiehlt sich die Verwendung von Apple Diagnostics bzw. des Apple Hardware-Tests für ältere Geräte. Das soll aber nicht zum 15-Minuten-Check gehören, denn besonders der Test des Arbeitsspeichers kann einige Stunden dauern.

4. Vergebt ein sicheres Benutzerpasswort!
Nun zu den Einstellungen. Das mit dem Passwort sollte sich eigentlich von selbst erklären. Ein Benutzerpasswort allein bietet zwar keinen Schutz vor Hacking oder vor dem Zugriff auf eure Daten im Falle eines Diebstahls, aber es ist die wichtigste Grundlage für das Sicherheitskonzept eures Macs. Das Benutzerpasswort setzt ihr in der Systemeinstellung „Benutzer und Gruppen“. 

5. Jetzt legt ihr das Firmwarepasswort fest.
Lasst ihr euren Rechner mal für ein paar Minuten aus den Augen, kann das ausreichen, um ihn – auch ohne Kenntnis eures Benutzerpassworts – vollständig zu löschen oder beliebig zu manipulieren. Um zu verhindern, dass jemand euren Mac ohne euer Einverständnis von einer externen Platte startet oder euer Kennwort zurücksetzt, könnt ihr ein Firmwarepasswort festlegen. Dazu schaltet ihr bei gedrückter Tastenkombination Befehlstaste-R euren Mac ein und bootet so in das Wiederherstellungssystem. Dort findet ihr unter dem Menüpunkt „Dienstprogramme“ das Firmware-Passwortdienstprogramm. Schreibt euch das hier vergebene Firmwarepasswort gut auf — wenn es verloren geht, ist es nur durch einen Besuch bei Apple oder einem zertifizierten Händler zurückzusetzen. 

6. Schaltet die Firewall ein.
Die in Mac OS X eingebaute Firewall ist im Auslieferungszustand zunächst einmal ausgeschaltet, deswegen müsst ihr sie in der Systemeinstellung „Sicherheit“ einschalten. Von diesem Zeitpunkt an werden alle ein- oder ausgehenden Netzwerkverbindungen auf Vertrauenswürdigkeit überprüft. Im Zweifel fragt das System nach und ihr könnt dann für die Zukunft eine Regel festlegen. 

7. Aktiviert die automatischen Updates.
Das höchste Sicherheitsrisiko für einen Mac ist veraltete Software. In der Systemeinstellung „App Store“ lassen sich automatische Updates für Betriebssystem und über den Store geladene Software aktivieren. Aber Vorsicht: Drittanbieter-Programme wie Adobe Flash, Browser wie Firefox und Chrome oder das Microsoft-Office-Paket müssen weiterhin per Hand oder über die herstellereigenen Update-Mechanismen aktualisiert werden. 

8. Freigaben
Fast fertig – jetzt werft ihr noch einen kurzen Blick in die Systemeinstellung „Freigaben“. Sind auf der linken Seite keine Häkchen gesetzt, ist alles in Ordnung. Werden allerdings Dateien, Drucker, Laufwerke oder andere Dienste vom Mac zur Verfügung gestellt, ist es in dieser Liste vermerkt und ihr müsst einzeln überprüfen, ob es sich dabei um Absicht oder vielleicht doch nur ein Versehen handelt. Hier ist weniger mehr. 

9. Verschlüsselt euer Startvolume
Benutzt ihr mindestens OS X 10.7 Lion, könnt ihr in der Systemeinstellung „Sicherheit“ unter dem Reiter „FileVault“ euer Startvolume mit wenigen Klicks sicher verschlüsseln. Ein Assistent führt euch durch die Prozedur. Ihr könnt sogar weiterarbeiten, während verschlüsselt wird. FileVault existiert zwar schon seit OS X 10.3, allerdings ist diese ältere Version der Verschlüsselungs-Software weder besonders zuverlässig noch wartungsfreundlich. 

10. Schaltet Time Machine ein.
Jeder Mac bringt den eleganten und vollautomatischen Sicherungsmechanismus Time Machine mit. Ihr schließt einfach eine unbenutzte externe Festplatte an und folgt den Anweisungen zur Konfiguration als Time-Machine-Volume. Es gibt natürlich noch viele andere gute Backup-Möglichkeiten, Time Machine bietet aber in jedem Fall eine solide Basis für jede Sicherungsstrategie.  

11. Diebstahlschutz
Die Überschrift ist ein wenig irreführend: Wirklichen Diebstahlschutz bietet beim iMac nur ein gutes Fahrradschloss. Falls es um ein Notebook geht, solltet ihr einfach gut drauf aufpassen. Apple bietet aber zumindest die Möglichkeit, in der Systemeinstellung „iCloud” die Funktion „Meinen Mac suchen” zu aktivieren, die es euch erlaubt, den Mac unter Umständen zu orten, sollte er einmal gestohlen werden oder verloren gehen. 

Abschließend stellt sich natürlich die Frage nach Virenscannern und Malware-Entfernungs-Tools von Drittanbietern. Könnt ihr machen, aber die Installation eines Virenscanners auf einem Mac ist meiner Meinung nach immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann ein solches Werkzeug natürlich Gold wert sein, solltet ihr euch etwas eingefangen haben. Für diesen Fall empfehle ich die kostenlosen Programme Avira und Malwarebytes Anti-Malware, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Auf der anderen Seite sorgen diese Tools aber auch immer dafür, dass der Rechner ein klein wenig langsamer läuft als gewohnt. Deswegen ist das regelmäßige Scannen des Rechners immer Abwägungssache. Für gewöhnlich fangt ihr euch auf dem Mac ohnehin nur selten Viren, Trojaner oder Malware ein, sofern ihr eure Software aktuell haltet, im Netz ein bisschen aufpasst, Software nur von der Herstellerseite oder aus vertrauenswürdigen App Stores ladet, keine verdächtigen Links in Mails anklickt und lieber nochmal nachdenkt, bevor ihr euer Admin-Passwort eintippt. Im Zweifel tippt es besser nicht ein. 

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