UPDATE: Offenbar handelt es sich bei den von einigen Adblock-Usern festgestellten Problemen nicht um eine absichtliche Gegenmaßnahme von Google. Stattdessen sei ein Bug im Webbrowser Chrome schuld daran, dass manche Nutzer YouTube-Werbung nicht mehr überspringen könnten, teilte Adblock-Designer Ben Williams mit. Das Problem betreffe nur eine kleine Gruppe von Usern und er rechne mit einer schnellen Lösung.
Die Finanzierung von Webdiensten per Werbung hat mit der steigenden Verbreitung von Adblock-Software und entsprechenden Browser-Plugins deutliche Rückschläge erfahren. Allein in den USA würden 27,6 Prozent der Internetanwender entsprechende Programme nutzen, berichtet Android Authority. Auf YouTube hat Google jetzt einen Weg um diese Schranken herum gefunden: Werbevideos werden auf der Plattform jetzt als Teil des Clips eingesetzt — und scheinen Nutzer mit Adblocker schwerer zu treffen, als solche ohne.
Die neuen Werbevideos unterscheiden sich für Zuschauer ohne Adblocker nicht von den bisherigen. Läuft im Browser allerdings eine Software, die Werbung ausblenden soll, ändert sich die Sache: Die Werbung lässt sich dann nicht mehr wie gewohnt nach einigen Sekunden überspringen. Einige Nutzer berichten, dass sie gezwungen waren, mehrminütige Werbeclips anzusehen, bevor das Video ihrer Wahl geladen wurde, schreibt Geek.com. Die Lösung des Problems scheint zu sein, YouTube auf die sogenannte White List der Software zu setzen, also Werbung auf dieser Seite generell zu erlauben. Entsprechend dürften dann aber nicht nur Videowerbungen, sondern auch Banner auf der Seite wieder sichtbar werden.
Software zum Blockieren von Werbung derart direkt zu bekämpfen, ist eine recht drastische Maßnahme von YouTubes Mutterkonzern Google. Tatsächlich sind ebenjene Werbeeinblendungen allerdings die einzige Einkommensquelle des teuren Videodienstes. In naher Zukunft dürften die Macher der verschiedenen Programme zur Ausblendung von Werbung nachrüsten und auch diese Videos für den Nutzer unsichtbar machen.