Zuletzt war der digitale Briefkasten von WikiLeaks im Jahre 2010 online. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Gründer Julian Assange und WikiLeaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg zerstritten. Domscheit-Berg war der Ansicht, das bisherige Tool sei nicht sicher genug und bringe Quellen, die Dokumente einreichen, unnötig in Gefahr. Im September 2010 löschte er mehrere tausend Dokumente und verließ die Plattform, um den Konkurrenten OpenLeaks anzukündigen.
Das neue Tool ist das Resultat von vier verschiedenen Forschungsprojekten.
WikiLeaks neues Postfach liegt nicht mehr im öffentlichen Internet, sondern ist nur noch über das Anonymisierungsnetzwerk TOR zu erreichen, das das sogenannte Onion-Routing praktiziert. Hierbei werden ausgehende und empfangene Daten verschlüsselt und über jeweils drei Server geschleust, die alle zehn Minuten wechseln. Dadurch wird zumindest ein Grundstock an Sicherheit und Anonymität gewährt. Laut Julian Assange ist das neue Tool das Resultat von vier verschiedenen Forschungsprojekten. Es sei noch eine Beta-Version, diese habe sich aber in einem Testlauf als sicher und umgänglich erwiesen.
Das sogenannte WikiLeaks-Submission-Upload ist simpel gehalten. Die Leak-Seite verlangt lediglich Infos dazu, ob das Material zuvor veröffentlicht wurde, wer damit assoziiert ist, wer Zugang dazu hatte, wie es bestimmte Gruppen gefährden könnte oder ob es zu einem bestimmten Zeitpunkt veröffentlicht werden soll. Dazu kommen natürlich die zu veröffentlichenden Dokumente als Anhang. Beim Übersenden wird alles automatisch verschlüsselt, wobei auch eine zusätzliche Chiffrierung via PGP möglich ist. Hierbei bietet Wikileaks auch Hilfe in einem anonymen Chats an, aber alternativ auch weitere Methoden der Übermittlung, die nur auf Anfrage preisgegeben werden.