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Ihr wollt an der Teilchenbeschleunigung mitforschen? Hier sind die Daten

von WIRED Editorial
Daten der Öffentlichkeit zugänglich machen, dadurch Wissen weitertragen, Forschung ermöglichen und Informationen gleichzeitig sichern: Das sind gute Gründe für Forscher am CERN, jetzt einen immens großen Datensatz aus Experimenten mit dem Teilchenbeschleuniger freizugeben.

Als kürzlich mit den Panama Papers das größte Datenleck der journalistischen Geschichte öffentlich wurde, standen eindrückliche Zahlen im Raum: Es ging um 2,6 Terabyte, die dort ausgewertet wurden. Extrem viel. Extrem wenig allerdings im Vergleich zu dem Datensatz, den das CERN nun zugänglich gemacht hat: 300 Terabyte Forschungsdaten aus der Teilchenbeschleunigung hat das Experiment Compact Muon Solenoid (CMS) zur Auswertung veröffentlicht. Es sind Daten, die bei dem Aufeinanderprallen von Protonen und Ionen im Large Hadron Collider bei Fast-Lichtgeschwindigkeit aufgezeichnet wurden.

Die quelloffen zur Verfügung gestellten Rohdaten sollen „Inspiration für Mittel- und Oberschüler bis zur Ausbildung der Partikelphysiker von Morgen“ bieten, heißt es in einer CERN-Pressemitteilung. Kati Lassila-Perini, Physikerin und CMS-Projektkoordinatorin wird darin zitiert: „Sobald wir unsere Sondierung der Daten abgeschlossen haben, sehen wir keinen Grund, sie nicht auch öffentlich zugänglich zu machen.“

Mitglieder der CMS-Projektgruppe hätten „sehr viel Aufwand und Tausende von Mannstunden“ in das Sammeln und Aufbereiten der Daten gesteckt, so Lassila-Perini. Nun sollten auch andere davon profitieren.

Dadurch, so sind sich die Forscher am CERN sicher, werden die Daten zudem langfristig gesichert. Erfahrung damit haben sie bereits aus dem Jahr 2014, als das CERN ein 27 Terabyte großes Paket mit Rohdaten aus dem Jahr 2010 zur Verfügung stellte.

Die aktuellen Datenmengen kann man im Open Data Portal des CERN finden. Um damit umgehen zu können, sind Tools und Apps nötig, auch für die haben die CMS-Forscher gesorgt.

Der berühmte Large Hadron Collider des CERN bei Genf hat einen Umfang von 27 Kilometern. Entlang des Rings sitzen Ringmagneten, die bei einer Betriebstemperatur von -271,25 Grad Celsius Protonen oder Bleikerne in zwei gegenläufigen Röhren auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Die Betriebskosten des LHC liegen pro Jahr bei rund 300 Millionen Euro.

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