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Ein holländischer Designer hat eine Urne in Form eines Dildos entworfen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Der Tod eines geliebten Partners ist eine traurige Angelegenheit. Damit auch die Erinnerung an gmeinsame lustvolle Stunden nicht verblasst, bietet ein niederländischen Künstler eine spezielle „Erinnerungsbox“ an. Sie beinhaltet unter anderem eine Dildo-Urne, in die 21 Gramm Asche des Verstorbenen hineinpassen.

Geht es nach dem im niederländischen Utrecht lebenden Designer Mark Sturkenboom, ist der Tod eines geliebten Partners nicht das Ende des gemeinsamen Sexlebens. Seine Arbeit „21 Grams“ sei „eine Erinnerungsbox, die es einer Witwe erlaubt, auf die intimen Erinnerungen an einen Geliebten zurückzugreifen“, schreibt der Holländer auf seiner Website.

Und das ist wörtlich zu nehmen, denn die in stilvollem Weiß designte und mit goldenen Scharnieren veredelte Schatulle enthält unter anderem eine Urne in Form eines gläsernen Dildos, in den man die Asche eines Verstorbenen füllen kann. Genau 21 Gramm, angeblich das Gewicht der menschlichen Seele.

Ich versuche, ein neues Fenster zu öffnen, für die Art und Weise, wie man sich an jemanden erinnert.

Mark Sturkenboom, Designer

Mit dem gleichnamigen Spielfilm von 2003 hat „21 Grams“ der britischen Zeitung Metro zufolge allerdings nichts zu tun. Stattdessen wurde der Künstler nach eigener Aussage von einer Witwe inspiriert: „Ich helfe manchmal einer älteren Lady mit ihren Lebensmitteln, und sie hat eine Urne mit der Asche ihres Mannes neben dem Fenster stehen. Sie redet immer mit so viel Liebe über ihn, aber das Glas, in dem er steckt, spiegelt das nicht wider.“

Zur gleichen Zeit habe er einen Artikel über Witwen, Tabus, Sex und Intimität gelesen und sich dann überlegt, wie er diese Themen kombinieren und ein Objekt erschaffen könne, das sich um Liebe und Verlust dreht, erklärt Sturkenboom. Herausgekommen sei schließlich „21 Grams“.

Es gehe ihm auch darum, den Tod ins Leben zu holen, weil er eben Teil des menschlichen Daseins sei: „Ich versuchte, ein neues Fenster zu öffnen, für die Art und Weise, wie man sich an jemanden erinnert. Und einen Dialog zu finden, für all die Gefühle, die entstehen, wenn jemand stirbt“, sagt der Designer. „Wir leben zwar in einer Zeit, in der vieles möglich ist. Etwa, wie wir das Leben manipulieren, und auch wie wir aussehen. Aber es gibt etwas, das wir noch immer nicht beantworten können: das unvermeidliche Ende des Lebens.“

Auch ein iPhone mit Musik kann mit in die Box.

Neben dem Dildo hat der Künstler noch weitere, eher konventionelle Gegenstände in die Box integriert, die ausreichend Platz für Andenken wie Ringe bietet. So kann man ein iPhone in sie einlegen und die Musik abspielen, die einen mit dem Toten verbindet. Diese ertönt dann aus kleinen Lautsprechern im Design von Vergissmeinnicht-Blumen. Außerdem enthält „21 Grams“ einen Duftzerstäuber, den man mit dem Parfüm des Liebsten füllen kann, um die Erinnerung perfekt zu machen.

Wem das nicht zu makaber ist, der könnte künftig sogar den Geruch des Verstorbenen versprühen: Wissenschaftler der Universität Le Havre haben eine Methode entwickelt, mit der der Duft von Menschen aus Kleidungsstücken gewonnen und als „Toten-Parfüm“ konserviert werden kann. 

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