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Dieser Raubkopierer soll keine Geldstrafe zahlen, weil er auf YouTube 200.000 Views bekommen hat

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Die tschechische Justiz greift zu alternativen Methoden im Kampf gegen Software-Piraterie: Ein überführter Raubkopierer soll mit einem blauen Auge davonkommen, weil er in einem Aufklärungsfilm mitgespielt hat — und der Clip auf YouTube mehr als 200.000 Views erreichte.

Jacub F. aus der Tschechischen Republik hat in den vergangenen acht Jahren regelmäßig Inhalte illegal über das Internet vertrieben, darunter Kopien des Microsoft-Betriebssystems Windows. Dann kam die Business Software Alliance dem Software-Piraten auf die Schliche und klagte, ein Gericht verurteilte ihn daraufhin im September zu Schadenszahlungen in Höhe von umgerechnet etwa 210.000 Euro.

Allein für 2014 beziffert das Marktforschungsunternehmen Tru Optik Data Corp den Schaden durch online angebotene Raubkopien von Medieninhalten und Software auf rund 837 Milliarden US-Dollar.

Der Strafe konnte der 30-Jährige nun aber offenbar entgehen, indem er sich mit der tschechischen Justiz und Rechteinhabern wie Microsoft, HBO, Sony Music und Twentieth Century Fox auf einen Kompromiss einigte: Jacub F. musste in einem Aufklärungsspot die Geschichte seines Piratenlebens offenbaren und diesen auf YouTube und seiner eigenen Website präsentieren.

Der Deal: Sollte der YouTube-Film mehr als 200.000 Views erreichen, bliebe dem Raubkopierer ein Großteil der geforderten Geldstrafe erspart. Das Video ist seit dem 22. November online — und konnte schon nach einer Woche mehr als 400.000 Klicks verzeichnen. Jacub F. muss nun wohl keine weiteren Konsequenzen mehr befürchten.

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Allerdings lässt die abschreckende Wirkung des Clips noch auf sich warten. Ganz im Gegenteil: Viele YouTube-Nutzer unterstützen den Raubkopierer in ihren Kommentaren. Ein User schreibt etwa „Only came here to support a pirate. Have a free view on me.“ Andere feiern das Erreichen der 200.000 Klicks mit Worten wie „WE DID IT GUYS!!!! BE FREE LIKE A PIRATE MY HERO!!!".

Es scheint, als sei diese alternative Bestrafungsaktion mächtig nach hinten losgegangen. 

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