Eigentlich nur Rechner oder PC, oder vielleicht noch Laptop oder Tablet, um es näher einzugrenzen. Vom Synonymlexikon vorgeschlagene Begriffe wie Elektronengehirn oder Rechenautomat klingen dagegen heutzutage nur noch albern.
Ich finde es sehr romantisch, dass man von jedem Wort einen Weg zu jedem anderen Wort finden kann.
Das Game „Synonymy“ von Christopher Cinq-Mars Jarvis spielt mit dieser ungleichen Verteilung von Ersatzbezeichnungen — und zeigt, dass man auch zwischen scheinbar gegensätzlichen Begriffen eine Verbindung knüpfen kann, wenn man nur den Definitionen ihrer Synonyme folgt. Das Spielprinzip wirkt auf den ersten Blick simpel, erfordert aber eine gute Beherrschung der englischen Sprache, um es zu meistern: „Synonymy“ gibt dem Spieler einen Zielbegriff vor, und zeigt ihm danach ein Ausgangswort, das meistens keine erkennbaren Parallelen zu diesem aufweist. Durch das Anwählen von Synonymen, die um den Ausgangsbegriff herum am Bildschirm angezeigt werden, tastet man sich als Spieler nach und nach zum angestrebten Begriff vor. Desto schneller man vorgeht, umso besser. Die erfolgreichsten Spieler dürfen sich in einer Highscore-Liste auf der Website zum Game verewigen.
„Ich wollte auf möglichst elegante Weise zeigen, dass Wörter voneinander abhängig sind“, sagt Jarvis, der eigentlich Filmemacher ist und am renommierten Tisch School of the Arts in New York studiert hat. „Synonymy“ ist sein erstes Videospiel. Dass man darin ausgehend von einem Startwort wie ,film‘ irgendwann bei ,stream‘ landet oder sich von ,diabolical‘ eine Verbindung zu ,anger‘ herstellen lässt, mag man noch einsehen. Verknüpfung von Wörtern wie ,secondary‘ und ,cool‘, ,consider‘ und ,fight‘ oder ,melancholy‘ und ,fulfilled‘ erscheinen da schon etwas weniger offensichtlich. „Ich finde es sehr romantisch, dass man von jedem Wort einen Weg zu jedem anderen Wort finden kann“, sagt Jarvis. „Das sagt sehr viel über den Relativismus unserer Sprache aus.“
Im Video-Tutorial erklärt Richard Dawkins die Regeln des Spiels.
Die größte Herausforderung bestand für ihn darin, ein funktionierendes Netzwerk mit mehr als 60 Millionen möglichen Wortverbindungen zu weben, aus dem das Spiel dann per Zufall jeweils eine auswählt. „Ich habe dafür zunächst die Datenbank WordNet als Grundlage genommen, und sie dann mit jedem Open-Source-Wörterbuch abgeglichen, das ich finden konnte.“ sagt Jarvis. „Anschließend mussten ich meine Freunde und Familienangehörigen davon überzeugen, nach fehlerhaften Verknüpfungen zu suchen.“
Der größte Coup aus Marketing-Sicht gelang Farvis, als er den weltbekannten Evolutionsbiologen Richard Dawkins für das Projekt gewinnen konnte. Der erklärt nun im Tutorial von „Synonymy“ die Regeln des Spiels. „Seit meiner Jugend ist Dawkins mein Lieblingsautor“, sagt Jarvis. Er habe seinem Idol mehrere E-Mails geschrieben und darauf hingewiesen, dass die Einnahmen des Spiels an wohltätige Organisationen gehen würden. Erst dann habe Dawkins eingewilligt, sagt Jarvis. „Das war für mich eine unglaubliche Ehre.“
„Synonymy“ ist auf Englisch für iOS, Android, Windows-PC und Mac erhältlich. Versionen auf Deutsch und in anderen Sprachen sind in Arbeit.