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Bionic Bird ist der mechanische Vogel, von dem schon Leonardo da Vinci träumte

von Dominik Schönleben
Der Franzose Gaston Van Ruymbeke erfand zusammen mit seinem Sohn Gérard 1969 den ersten mechanischen Vogel. Inspiriert wurden die beiden von den Holzmodellen, die Leonardo Da Vinci Mitte des 15. Jahrhunderts gezeichnet hatte. Das faszinierende Kinderspielzeug bestand aus einem hohlen Metallkörper, an den ein flexibles Flügelpaar befestigt war. Durch ein Gummiband bewegten sich seine Schwingen wie die Flügel eines echten Vogels, wenn man ihn in die Luft warf. Heute klingt das banal, doch damals war es eine faszinierende Erfindung, mit der es erstmals gelang, den Flug von Vögeln technisch nachzuahmen.

Edwin Van Ruymbeke, der Enkel von Gérard, will das antiquiert wirkende Spielzeug aus dem letzten Jahrhundert jetzt mit Bionic Bird ins digitale Zeitalter bringen. Seinen Lebenstraum vom Smartphone-gesteuerten, motorisierten Vogel versucht er aktuell über Indiegogo zu finanzieren. „Ich war nie jemand, der den Trends folgt. Und ich bin ziemlich stolz darauf, nicht die tausendste Rotor-Drohne zu entwickeln“, sagt Van Ruymbeke. Die Idee für den Vogel sei ihm während der Arbeit mit den mechanischen Vögeln seines Großvaters gekommen. Seine Familie verkauft noch heute das Spielzeug von damals.

Was ihn bisher zurückgehalten hat, seine Idee umzusetzen? „Motoren und Batterien waren nicht leicht genug. Ich habe darauf gewartet, dass es endlich möglich wird“, sagt Ruymbeke. Erst durch Lipo-Batterien und Elektromotoren ohne Eisenkern sei es endlich möglich gewesen, den Bionic Bird in die Tat umzusetzen.

TIM, das ursprüngliche Modell seines Großvaters, wog nur 16 Gramm und hatte eine Flügelspannweite von 40 Zentimetern. Eine elektrische Version mit einem ähnlichen Gewicht zu bauen, war die größte Herausforderung für Ruymbeke. Es sei schwierig gewesen, ein simples Gummiband mit nur drei Gramm Gewicht durch zwei Motoren, eine Batterie und einer Schaltplatine mit Prozessor zu ersetzen. Erst als diese Teile im Lauf der Zeit immer kleiner und leichter wurden, war es ihm schließlich möglich, den Vogel mit einem Gesamtgewicht von nur neun Gramm und einer Flügelspannweite von 33 Zentimetern zu basteln.

Es sieht aus wie ein Mini-Adler

Edwin Ruymbeke

Die Form des Vogels sei von Raubvögeln inspiriert, sagt Ruymbeke: „Es sieht aus wie ein Mini-Adler.“ Doch das Flugverhalten von Bionic Bird erinnere eher an eine Taube. Acht Minuten soll der Vogel mit einer Ladung in der Luft bleiben können. Über eine mobile, eiförmige Ladestation soll er in zwölf Minuten bis zu zehnmal geladen werden können.

Der von Ruymbeke entwickelte Prototyp des Bionic Bird wird mithilfe des Beschleunigungssensors des Smartphones gesteuert. Wird das Smartphone zum Beispiel nach rechts geneigt, bewegt sich auch der Vogel in diese Richtung.

An den Erfolg seines Großvaters Gaston, der den mechanischen Vogel 1985 patentieren ließ, möchte Edwin Ruymbeke jetzt mit Bionic Bird anschließen. Nach 20 Jahren im Familienbetrieb seines Bruders hat er eine eigene Firma gegründet. Bei Indiegogo hat er schon fast 24.000 der angestrebten 25.000 Dollar eingesammelt. Für 100 Dollar sollen Unterstützer ihren eigenen Bionic Bird noch vor Weihnachten 2014 in den Händen halten können, verspricht Ruymbeke. 

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