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YouTube lässt seine Stars bald eigene Filme und Serien drehen

von Michael Förtsch
Namen wie Fine Brothers, Joey Graceffa oder Smosh sagen vielen wohl kaum etwas. Doch auf YouTube sind sie mit ihren Videos echte Stars mit Millionen von Fans, die dank Werbung für sich selbst und Google kräftig Umsatz genieren. Nun sollen die Streaming-Ikonen nicht mehr nur in ihren semiprofessionellen Clips auftreten. Stattdessen will YouTube ganze Filme und Serien mit seinen Stars drehen.

Mit seinen Plänen will YouTube wohl vor allem Netflix und Amazon die Stirn bieten. Denn die konnten mit Eigenproduktionen wie „House of Cards“ oder „Transparent“ finanzielle Erfolge feiern, die auch bei den Kritikern gut ankamen. Doch während sie für ihre sogenannten Originals renommierte Darsteller wie Kevin Spacey oder Jeffrey Tambor verpflichten, gibt sich YouTube mit den Fine Brothers, „Prank vs. Prank“, Joey Graceffa und dem Duo Smosh zufrieden. Erfolgreichen YouTubern, die mit einer Mischung aus Comedy, Videotagebüchern, Gesang und Mini-Serien zwischen fünf und 35 Millionen Abonnenten erreichen.

Die Serien richten sich an junge Zuschauer, die Netflix eher vernachlässigen.

Um diesen Erfolg in den nächsten zwei Jahren in Serien- und Filmform umzusetzen, wird YouTube unter anderem mit dem Disney-Studio Mandeville Films zusammenarbeiten. Erste Konzepte liegen schon bereit und zielen hauptsächlich auf junge Zuschauer, die Netflix und Amazon eher vernachlässigen. So sollen etwa die durch ihre „Kids React“-Videos bekannten Fine Brothers mit einer Comedy-Serie starten, die „einen satirischen Blick auf die Welt der Gesangstalentshows wirft“. Jesse und Jeana aus „Prank vs. Prank“ bekommen hingegen Besuch von Berühmtheiten, um ihre „bis jetzt ambitioniertesten Streiche spielen.“ Das Teilzeitmodel Joey Graceffa soll wiederum neben einem „All-Star-Cast von YouTubern“ die Hauptrolle in einer Mystery-Reality-Serie verkörpern. Und in der Smosh-Sendung sehen wir die Protagonisten Ian und Anthony in einem Restaurant arbeiten, in dem „Außer-Kontrolle-Kids und verrückte Eltern“ zum Tagesgeschäft gehören.

Das zu Dreamworks gehörende Studio AwesomenessTV soll hingegen Spielfilme produzieren, die „von den YouTube-Stars befeuert werden“. Welche Stars das allerdings abseits der oben genannten sein könnten, und wie die Konzepte für die Produktionen aussehen, ist noch unklar. Trotzdem soll der erste Streifen schon im Herbst 2015 fertig sein. Alex Carloss, Leiter der Sparte YouTube Originals, betont dabei, dass die YouTube-Filme natürlich „weltweit auf YouTube erstausgestrahlt werden, bevor sie andernorts erhältlich sind.“ Soll heißen: Dass die Filme ebenfalls in Kinos und im TV gezeigt werden, ist nicht ausgeschlossen.

YouTube und Google wollen ihre Stars auf diese Weise stärker an sich binden.

Mit der Initiative wollen YouTube und Google die für die Videoplattform so wichtigen Stars wohl aber nicht nur fördern, sondern auch stärker an ihre Videoseite binden. Denn längst ist YouTube nicht mehr der einzige Kanal, auf dem sich charismatische und kreative Videomacher eine Fanbase aufbauen und diese pflegen können. Facebook, Twitch, Tumblr, Periscope, Vine oder auch private Plattformen sind ebenfalls taugliche Kanäle. Auch Hollywood und TV-Sender haben aufsteigende Stars im Blick und werben erfolgreiche YouTuber ab. Zuletzt etwa Whitney Thore oder Grace Helbig, die nun nicht mehr im Netz, sondern in eigenen TV-Sendungen auftreten.

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