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Die richtigen Kopfhörer für jede Lebenslage

von Dominik Schönleben
Welche Kopfhörer sind die richtigen für mich? Bei der schieren Masse an Produkten keine leicht zu beantwortende Frage. Doch je nach Einsatzzweck lohnt es sich, etwas Zeit in die Suche nach dem passenden Modell zu investieren. Damit es nicht ganz so lange dauert: unsere Empfehlungen für Pendler, Sportler, High-Fi-Nerds, Spieler und Sparfüchse.

Für Vielreisende


Wer schon mal im Flugzeug oder in der Bahn in den Genuss von Kopfhörern mit Geräuschunterdrückung kam, wird diese Funktion nicht mehr missen wollen. Bose hat schon lange einen guten Ruf unter Noise-Cancelling-Liebhabern und brachte 2016 den Quiet Comfort QC35 auf den Markt. Das neue Flaggschiff ist der erste Noise-Cancelling-Kopfhörer des Herstellers mit Bluetooth – also kabellos. Dank aufladbarem Akku, austauschbaren Ohrpolstern und angenehm geringem Gewicht ist der QC35 die ideale Wahl, wenn ihr viel unterwegs seid und dabei eure Umgebung ausblenden wollt. Nicht umsonst, haben wir ihn zu einem der besten Gadgets 2016 gekürt. Unseren ausführlichen Testbericht lest ihr hier. – 379,95 Euro

Für Audiophile


Handgearbeitet aus Mahagoni, Ahorn und Nappaleder und dennoch rund 250 Gramm leicht: Der Grado GS2000e ist nicht nur optisch ein Ausnahmestück. Die resonierenden Hölzer sorgen für einen fantastisch klaren Klang. Geliefert wird das schnieke Stück mit einem hochwertigen (und dadurch auch sehr schweren) Stereokabel: Es bringt fast so viel Gewicht auf die Waage wie die Kopfhörer selbst. Der GS2000e ist ein echter High-Fi-Kopfhörer, gedacht für Audiophile, die sich gerne zu Hause an der Anlage in Musik vertiefen. Er hat jedoch einen großen Nachteil: Durch die offen-dynamische Bauweise müssen alle Anwesenden ebenfalls mithören. Der GS2000e ist ein großartiger Kopfhörer, wenn es um den Klang geht, aber durch diesen Nachteil und angesichts seines sehr hohen Preises nicht für unterwegs geeignet. – 1699 Euro


Für diejenigen unter euch, die ihrer audiophilen Leidenschaft auch außerhalb der eigenen vier Wände nachgehen wollen, lohnt sich der Blick auf die neuen P7 Wireless von Bowers & Wilkins. Das Highend-Modell sieht nicht nur edel aus, sondern überzeugt auch beim Sound auf ganzer Linie. Das Klangbild ist extrem luftig und ausgeglichen, sowohl bei Kammermusik als auch bei durchproduziertem Rock. Nicht selten hörten wir in unserem Test plötzlich Instrumente oder Melodien heraus, die uns zuvor nie aufgefallen waren. Der P7 Wireless ist mit Echtleder und abnehmbaren Ohrpolstern ausgestattet und fühlt sich deswegen auch haptisch einfach gut an. – 399 Euro

Für Gamer


Ein kabelloses Headset ist für Gamer ein Muss. Es gibt fast nichts Nervigeres, als während einer aufregenden Multiplayer-Partie irgendwo hängenzubleiben und deshalb den entscheidenden Klick zu vermasseln. Was fast genauso wichtig ist: Bequemlichkeit. Doch viele Gaming-Headsets fühlen sich schon nach kurzer Zeit wuchtig und schwer an. Anders war unser Erlebnis mit dem Astro A50 Wireless. Auch nach stundenlangem Zocken wollten wir das Headset gern weitertragen. Praktisch sind die vielen Komfortfunktionen: Klappt man das Mikrofon nach oben, schaltet es sich aus, und über einen Knopf an der Ohrmuschel kann die Lautstärke von Spiel und Teamspeak jederzeit angepasst werden. Auch die Reichweite des Headset-Signals ist gut, ein Abstecher in die Küche ist problemlos möglich. Nach dem Zocken wird das A50 zum Laden einfach zurück in die Halterung gesteckt, zu Akkuproblemen kam es deshalb in unserem Test nie. Das A50 Wireless gibt es in einer PlayStation- und einer Xbox-Variante, beide sind jeweils auch mit PC und Mac kompatibel. – 320 Euro

Für Sportler


Das Jahr 2016 bescherte uns mit den Soundsport Pulse auch die ersten kabellosen Sportkopfhörer von Bose. Was die Klangqualität betrifft, sind sie allen ähnlichen Modellen, die wir bisher getestet haben, deutlich voraus – hier muss man endlich keine Abstriche mehr machen. Eigentlich wären die Soundsport Pulse sofort auf Platz eins unserer Liste gelandet, wenn sie nicht einen etwas gewöhnungsbedürftigen Sitz hätten. Dieser führt leider auch dazu, dass die Kopfhörer nicht besonders gut isolieren. Was zu verschmerzen ist, wenn sie zum Joggen im Park genutzt werden, im lauten Fitnessstudio ist es hingegen ärgerlich. Verantwortlich für den schlechten Halt ist wohl das große Gewicht der Ohrhörer – als Spielerei ist ein Pulsmesser integriert. Trotzdem: Wenn für euch ein hervorragender Klang beim Sport unverzichtbar ist, dann sind die Bose Soundsport Pulse genau das Richtige. – 229,95 Euro


Wenn guter Halt und nicht perfekter Klang für euch das entscheidende Kriterium ist, möchten wir euch die Powerbeats Wireless ans Herz legen. Sie sitzen durch ihre Ohrbügel bombenfest, isolieren ordentlich und sind klanglich auf einem angenehmen Level. Mit der Beats-typischen Basslastigkeit muss man dann zwar leben, dafür kann man sich aber auch sicher sein, dass beim nächsten Liegestützsprung nicht die Kopfhörer durch den Raum fliegen. – 199,95 Euro

Für In-Ear-Freunde


Wer keinen Sport treibt, aber trotzdem lieber mit kompakten In-Ears unterwegs sein will, hat mittlerweile die Möglichkeit, komplett kabellos zu gehen. Angefangen hat es mit den smarten, über Kickstarter finanzierten In-Ears The Dash. Mittlerweile gibt es auch kabellose Modelle anderer Hersteller, beispielsweise von Samsung oder Motorola. Doch bisher haben wir noch keine in den Ohren gehabt, die wir empfehlen können. Ein Problem, das sie alle vereint: Es kommt immer wieder zu Verbindungsfehlern zwischen den zwei einzelnen Ohrhörern oder dem Smartphone. Die einzigen In-Ears, bei denen das Signal halbwegs stabil bleibt, waren The Dash, doch die haben andere Probleme (mehr dazu in unserem Test). Apples langerwartete AirPods sind hingegen die ersten komplett kabellosen In-Ears, die Verbindungsprobleme auch bei Android überwunden haben. Leider ist ihre Isolierung wirklich schlecht, der Sound is bei einem Preis von 180 Euro vergleichbar mit kabelgebundenen In-Ears für 30 Euro und sie drohen ständig aus dem Ohr zu fallen. Eigentlich sind wir begeistert von der Idee, dass jetzt die nervigen Kabel bei In-Ears verschwinden und hätten gerne eine Empfehlung ausgesprochen. Aber ehrlich gesagt, solltet ihr bei dieser Produktkategorie lieber auf die nächste Generation warten.


Verbindungsprobleme gibt es nicht nur bei den komplett kabellosen In-Ears. Auch bei den regulären Modellen muss man lange suchen, um eines finden, bei dem Ausfälle nicht zum Standard gehören. Unser Favorit war hier der Plantronics BackBeat GO 3. Er ist zwar nicht besonders elegant, hat aber einen angenehmen Klang, sitzt stabil im Ohr und kommt mit einer Aufbewahrungstasche, die bis zu zwei Akkuladungen mitbringt. Die Backbeat Go 3 sind die perfekten In-Ears für die Übergangszeit, bis die nächste Generation von komplett kabellosen Modellen kommt und sich der Umstieg endlich lohnt. – 129,99 Euro

Für Sparfüchse


Wenn ihr für einen Kopfhörer nur wenig Geld ausgeben wollt, lohnt es sich nicht, immer nur die neusten Modelle im Blick zu haben. Koss baut seit 1984 den Porta Pro in unveränderter Form. Damals ein teurer Kopfhörer für Audiophile, ist er heute ein oft vergessenes Budget-Modell, das trotz seines Alters noch sehr gut klingt. Praktisch ist etwa, dass die Porta Pro für den Transport kompakt zusammengefaltet und ineinander verhakt werden können. Nach über 30 Jahren sind sie zu einem der besten Kopfhörer für kleines Geld geworden, vor allem wenn ihr viel unterwegs seid. Einziger Nachteil: Bei längerem Tragen wird's unbequem. – 37 Euro


Wer ein moderneres Kopfhörer-Design zum kleinen Preis bevorzugt, dem würden wir ein Modell von Urbanears empfehlen. Die Plattan 2 haben einen angenehmen Klang, zeichnen sich aber vor allem durch ein Feature aus, das sonst meist nur teurere Kopfhörer vorweisen können: Ihr Kabel kann ausgewechselt werden. Weil Kabelbruch der häufigste Grund ist, aus dem ein Kopfhörer kaputtgeht, ist dieser Faktor auf lange Sicht entscheidend, wenn ihr Geld sparen wollt. Statt neuer Headphones könnt ihr euch dann einfach eine neue Leitung besorgen. – 49 Euro


GQ Empfiehlt