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Die besten kabellosen In-Ear-Kopfhörer

von Dominik Schönleben
Seit kurzem gibt es eine neue Kategorie für Bluetooth-Kopfhörer: komplett kabellos. Aber nicht bei allen Hersteller sind diese Gadgets ausgereift. Welche sich lohnen, haben wir für euch getestet.

Bereits 2016 kamen mit dem über Kickstarter finanzierten The Dash die ersten komplett kabellosen In-Ear-Kopfhörer auf den Markt. Bis andere Hersteller mit eigenen Produkten nachgelegten, dauerte es zum Teil ein Jahr. Mittlerweile haben aber fast allen großen Hersteller – darunter auch Apple, Google und Samsung – Kopfhörer komplett ohne Kabel im Programm. Wir haben die wichtigsten Geräte für euch getestet.

Unser Favorit: Zolo Liberty

Die Zolo Liberty kommen ohne Schnick-Schnack. Sie sind einfach nur gute In-Ear-Kopfhörer ohne Kabel – für uns reicht das. Während andere Hersteller mit Sport-Funktionen oder Touchpads zum Steuern einen Mehrwert schaffen wollen, konzentriert sich Anker auf das Wesentliche und das macht sich auch beim Preis bemerkbar. Andere In-Ear-Kopfhörer sind deutlich teurer. Angenehm bei den Zolo Liberty ist auch, dass sie mit vielen Silicon-Sleeves perfekt an das eigene Ohr angepasst werden können. Die Gefahr, dass sie rausfallen können, besteht also nicht. Die In-Ears haben zwar nur Strom für knapp drei Stunden. Das stört aber wegen des mitgelieferten Akku-Case nur wenig: Damit werden es fast 24 Stunden – oder 48, wenn ihr euch die Plusversion der Kopfhörer holt. Für uns sind die Zolo Liberty derzeit der Favorit unter den kabellosen In-Ears. —100 Euro

The Headphone

Diese In-Ear-Kopfhörer waren lange Zeit unser Favorit, bis wir die Zolo Liberty das erste Mal testeten (siehe oben). Bei The Headphone handelt es sich um die abgespeckten Ohr-Computer des deutschen Startups Bragi. Während The Dash teuer und mit vielen unnötigen Funktionen wie einem Pulsmesser oder eingebauten Mp3-Player ausgestattet wurde, konzentriert sich The Headphone auf das Wesentliche: Musikhören. Das einzige Manko der In-Ear-Kopfhörer ist ihre Hülle: Die fühlen sich billig an und die Silikonknöpfe am rechten Ohrhörer sind viel zu klein.—169 Euro

AirPods

Die AirPods von Apple sind großartige kabellose In-Ear-Kopfhörer – trotzdem können wir sie nicht vorbehaltlos empfehlen. Denn man braucht den richtigen Gehörgang, damit sie richtig sitzen. Es gibt Menschen, bei denen liegen sie gut an und verrutschen kaum. Wer jedoch nicht die Ohren von Apple-Designer Jonathan Ive hat, bei dem fühlt es sich so an, als würden die AirPods bei der nächsten Bewegung aus den Ohren fallen. Auch wenn sie es dann tatsächlich nur bei viel Bewegung tun, ist es ein Gefühl, an das wir uns einfach nicht gewöhnen können. Empfehlen können wir Apples kabellose In-Ear-Kopfhörer außerdem iPhone-Besitzern. Nur die können alle Funktionen wie etwa Siri nutzen. Das gilt auch für den neuen W1-Bluetooth-Chip. Der ist dafür verantwortlich, dass sich die In-Ear-Kopfhörer ohne die sonst üblichen Bluetooth-Pairing-Macken ganz automatisch verbinden, wenn sie aus dem Case genommen werden. —180 Euro

Unser ausführlicher Review zu den AirPods.

Pixel Buds

Auch Google hat einen neuen Standard, mit dem Bluetooth-Geräte sich besonders einfach verbinden. Die ersten komplett kabellosen In-Ear-Kopfhörer, die ihn nutzen, sind die Pixel Buds. Und ja, die sind eigentlich kabellos, denn sie werden nur mit einer Stoffkordel zusammengehalten. Werden die Pixel Buds zusammen mit einem aktuellen Android-Smartphone verwendet (ab Android 6.0 oder höher), dann verbinden sie sich über Fast Pair ähnlich schnell und problemlos wie die AirPods mit einem iPhone. Richtig stabil und ohne Verbindungsabbrüche ist die Bluetooth-Verbindung der Pixel Buds nur bei Android-Geräten. Die In-Ear-Kopfhörer von Google haben nicht nur denselben Vorteil wie ihre Apple-Konkurrenz, sondern auch deren Nachteile: Sie sitzen nicht direkt im Ohr. Einerseits sitzen sie dadurch nie richtig fest, vor allem, wenn die Kordel am Hemdkragen oder einer Kapuze hängen bleibt, fallen sie schnell raus – für den Sport sind die Kopfhörer also ungeeignet. Andererseits kann genau das auch als angenehm empfunden werden, weil sie eher wie ein regulärer Kopfhörer auf dem Ohr liegen, anstatt reingesteckt zu werden.

Die beste Funktion der Pixel Buds ist exklusiv für Googles Premium-Telefone Pixel 2 oder 2 XL: Die In-Ear-Kopfhörer werden dann zu einer Art Universalübersetzer. Wenn ihr jemanden in einer fremden Sprache ins Smartphone sprechen lasst, dann übersetzt der Google Assistant einfach das Gesprochene ins Deutsche und spricht den Text nach. Die Übersetzung Englisch-Deutsch war dabei sehr gut. Ob andere Sprachen funktionieren, lässt sich über die Ergebnisse von Google Translate abschätzen. Auf die Übersetzungen dieser App greift der Assistent nämlich zurück. —180 Euro

Unser ausführlicher Review zu den Pixel Buds.

Samsung Gear Icon X (2018)

Nicht nur Smartwatches entwickeln sich immer mehr zu Sporttracking-Geräten, sondern auch In-Ear-Kopfhörer. Angefangen hat es mit The Dash von Bragi (siehe oben). Mit seinen Gear Icon X hat Samsung jetzt auch einen Ohr-Computer, der ohne Smartphone beim Training genutzt werden kann – ähnlich wie The Dash haben sie einen Pulsmesser. Auf den Kopfhörern kann Musik gespeichert werden, jedoch nur als Mp3 oder über iTunes – Streaming-Apps wie Spotify oder Deezer werden nicht unterstützt. Ähnlich wie bei Samsungs Smartwatch Gear Sport gibt es Audio-Trainingseinheiten, die ganz ohne Smartphone auskommen. Empfehlen würden wir die Gear Icon X nur, wenn sie wirklich zum Sport getragen werden sollen. Denn die In-Ears haben einige Eigenheiten: Sie funktionieren nur mit Smartphones und nicht mit Laptops, und auch nur problemlos, wenn die zugehörige Samsung App installiert wurde. Damit sind sie die unflexibelsten Kopfhörer auf unserer Liste. Wer jedoch In-Ears nur zum Sport trägt und ein Android-Geräte nutzt, der wird sich daran nicht stören. Man sollte nur aufpassen, dass die 2018er Version der Gear Icon X gekauft wird. Das erste Modell von 2017 war noch etwas anfällig für Verbindungsabbrüche. —229 Euro

Sony WF-1000X

Die kabellosen In-Ears von Sony sind derzeit die einzigen mit Noise Canceling. Wer also Kopfhörer sucht, die auch ohne ohrfüllende Silikon-Sleeves die Umgebungsgeräusche filtern, wird daran nicht vorbeikommen. Das Noise Canceling funktioniert gut, der Sound ist okay, aber das ist nicht der einzige Grund, warum die WF-1000X nicht perfekt sind. Bei einigen Smartphones und Laptops kommt es immer wieder zu Verbindungsabbrüchen beim Bluetooth und bei der Freisprechfunktion wird der Telefonanruf nur auf das linke Ohr gespielt – bei sehr schlechter Soundqualität für den anderen Teilnehmer. —220 Euro

Yevo 1

Im ersten Moment machen die Yevo 1 einen guten Eindruck: Durch ihre kompakte Größe halten sie gut im Ohr, ohne zu drücken. Sie haben angenehmen Sound und ein elegantes Design. Doch leider kommt es mit vielen Smartphones oder Laptops immer wieder zu kurzen Verbindungsabbrüchen oder Aussetzern. Hier ist es eher ratsam, auf einen Nachfolger zu warten. —210 Euro

Motorola Stream und Verve One+

Die kabellosen In-Ears von Motorola sind eine Enttäuschung. Egal ob es um die billigeren Stream oder die teureren Verve One+ geht. Die größten Macken der Stream: Sie klingen blechern und haben eine seltsam quadratische Form, die nicht richtig ins Ohr passt. Sie fühlen auch außerdem billig an – was sie ja im Vergleich zu vielen Alternativen auch sind. Die Verve One+ sind hingegen gut verarbeitet und klingen angenehm. Aber die Synchronisation der zwei In-Ears funktioniert nicht immer perfekt – bei dem Vorgänger ohne Plus spielten sie manchmal sogar die Musik zeitversetzt ab. Die kabellosen In-Ears von Motorola können wir nicht empfehlen. —90 Euro (Stream) / 150 Euro (Verve One+)

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