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Wir haben die limitierten 3D-Drucker-Schuhe von Adidas anprobiert

von GQ
Adidas verkauft sein neues Modell 3D Runner ab Donnerstag in limitierter Stückzahl in London, New York und Tokio. WIRED konnte die Laufschuhe aus dem 3D-Drucker vorab testen – mit gemischten Gefühlen.

Zum Laufen braucht man relativ wenig Equipment. T-Shirt, Shorts, Socken, Laufschuhe – schon kann es losgehen. Trotzdem sind Läufer sehr wählerisch, was ihre Ausstattung angeht. Die Shorts müssen die richtige Länge haben, das Oberteil sollte nicht scheuern und die Schuhe müssen zum Terrain und Laufstil passen.

Auftritt: 3D-Drucker. Obwohl es die Technologie schon seit fast zwei Jahrzehnten gibt, hat sie es im Consumer-Markt noch immer schwer. Theoretisch bietet sie unendliches Potenzial zur Personalisierung von Produkten, in der Praxis ist sie dort noch nicht ganz angekommen. Um das zu ändern, verkauft Adidas nun seine ersten Laufschuhe aus dem 3D-Drucker.

Das Modell 3D Runner gibt es ab dem dem 15. Dezember in limitierter Stückzahl in London, New York und Tokio zu kaufen. Auch wenn der Preis von über 300 Euro heftig ist, dürfte es schwer werden, noch ein Paar zu ergattern. Deswegen konnten wir den 3D Runner schon vor dem Launch testen.

Auch frisch aus der Box schon wie das vertraute Lieblingspaar

Laut Adidas besteht der Schuh „aus einer 3D-Netzstruktur, die dort dichter ist, wo größere Kräfte wirken, und weniger dicht, wo das nicht der Fall ist“. Das heißt, das Geflecht ist dort dicker, wo der Schuh höherer Belastung ausgesetzt ist, etwa wo er härter auf den Boden aufschlägt. Die Fersenkappe kommt aus dem 3D-Drucker, was das traditionelle Nähen oder Kleben überflüssig macht.

Wir probierten die Schuhe bei einem Zehn-Kilometer-Lauf aus – fünf Kilometer auf Bürgersteigen und ein wenig Off-Road sowie noch einmal fünf Kilometer auf dem Laufband. Mir als einigermaßen engagiertem Läufer (sieben Halbmarathons in 2016) machte anfangs vor allem das Gewicht Sorgen. Die Schuhe sind nicht übermäßig schwer (Adidas macht keine genauen Angaben zum Gewicht), wiegen aber mehr als alles, mit dem ich es zu laufen gewohnt bin.

Trotzdem waren die 3D Runner beim Laufen bequem und die Sohle erwies sich als unglaublich flexibel – sowohl auf dem Laufband als auch auf Asphalt und Feldwegen. Soweit jedenfalls der erste Eindruck bei unserem Testlauf.

Dabei fühlten sich die Schuhe, obwohl sie frisch aus der Box genommen wurden – Preisschild noch dran –, beim Laufen nicht wirklich brandneu an. Sondern wie mein vertrautes Lieblingspaar Laufschuhe. Wenn mir niemand gesagt hätte, dass sie aus dem 3D-Drucker stammen, hätte ich das auch nicht unbedingt gemerkt. Durch die Netzstruktur hatte ich das Gefühl, dass Luft über meine Füße strömt, und das Material erwies sich als äußerst flexibel.

Das wichtigste an diesem Schuh ist, was er verspricht

Doch es gibt auch Grund zu meckern. Obwohl sie eine Limited Edition sind und auf neuartige Weise hergestellt wurden, ist der Preis immer noch sehr hoch. Das Netzmaterial lässt leider auch andere Dinge hindurch als Luft, Regen zum Beispiel. Außerdem bemerkte ich, dass Steine in meiner Sohle steckten, als ich vom Off-Road-Track zurück auf die Straße wechselte.

Der heute gestartete Verkauf ist nicht das erste Mal, dass die 3D Runner gezeigt werden. Der Schuh wurde im August enthüllt und seitdem von der Siebenkämpferin Jessica Ennis-Hill, US-Schwimmerin Allison Schmitt und der BMX-Fahrerin Mariana Pajon aus Kolumbien getestet.

Das wichtigste an diesem Schuh ist, was er verspricht. Adidas hat für die Zukunft mehr 3D-gedruckte Produkte angekündigt. Und während die Druckgeschwindigkeit steigt, dürften die Preise fallen, wodurch Personalisierung zunehmen wird. Wenn die richtige Technologie dazu entwickelt wird, ist es denkbar, dass irgendwann ein Kunde in einen Laden geht, aufs Laufband steigt und ein paar Stunden später Laufschuhe abholen kann, die genau auf seine Füße abgestimmt sind.

WIRED.uk

Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED.uk
Das Original lest ihr hier.

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