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Vier Features, die das iPhone wieder zum Trendsetter machen würden

von Lina Hansen
Zehn Jahre iPhone – das ist in Internetjahren eine kleine Ewigkeit. Apple hat unermüdlich an der Vorherrschaft auf dem Smartphone-Markt gearbeitet, doch zuletzt gingen die Verkaufszahlen seines Flagship-Produkts zurück. Unsere Autorin schlägt vier Features vor, mit denen Apple wieder zum Trendsetter werden könnte.

Happy Birthday, iPhone! Seit zehn Jahren gibt es das Vorzeigeprodukt von Apple nun schon – auch WIRED und ich gratulieren. Gar keine Frage: In der vergangenen Dekade revolutionierte das iPhone die Smartphone-Nutzung. Dabei schoss Apple Marken wie Nokia und Motorola ins Aus. Passend dazu kursiert am Montag der Screenshot eines SPIEGEL-Artikels von 2007, in dem der damalige Marketingchef von Nokia, Mads Winblad, sich entspannt gab: „Eine Revolution wird es mit Sicherheit nicht geben“. So kann man sich also täuschen. Seit 2007 hat Apple mehr als eine Milliarde iPhones verkauft.

Mittlerweile ist das iPhone zwar eine Ikone – Einbrüche in den Verkaufszahlen gab es im vierten Geschäftsquartal 2016 trotzdem. Das Dilemma: Irgendwie können heutzutage alle Smartphones das Gleiche. Damit hat auch Apple seinen Status als Trendsetter verloren und ist nur noch einer von vielen. Was es braucht, ist eine zweite Revolution – doch wie? Hier ein paar Vorschläge für Features, die ich mir zum 15. Geburtstag wünschen würde.

Faltbare Bildschirme
iPhones gibt es in unterschiedlichsten Größen und für verschiedenste Bedürfnisse. Heavy User profitieren vom großen iPhone 7 plus oder 6s plus. Wem das zu groß ist, der entscheidet sich für das iPhone 7 oder 6s. Und wer noch etwas Kleineres will, der nutzt das 5 SE. Trotzdem bleibt das alte Problem bestehen: Auch wer wenig Platz in der Tasche hat, benötigt möglicherweise einen großen Bildschirm. Zum Glück forschen Wissenschaftler schon an falt- und rollbaren Bildschirmen.

Ein israelisches Forscherteam um Ehud Gazit von der Tel Aviv University hat solch eine neuartige Struktur aus einer Peptid-Nukleinsäure vorgestellt, mit der ultradünne, transparente und flexible Bildschirme hergestellt werden könnten. „Unser Material ist leicht, organisch und umweltfreundlich“, sagt Gazit.

Bereits 2014 stellten auch Forscher von der University of Cambridge ein biegsames Display aus dem Nanomaterial Graphen vor. Der Prototyp des ebenfalls ultradünnen Bildschirms war aber noch schwarz-weiß und hatte eine relativ geringe Auflösung.

Allerdings scheinen vor allem Hersteller von Android-Smartphones in diese Technologie zu investieren, allen voran: Samsung. Zeit, dass Apple aufholt.

Völlig neue Steuerung
Siri ist für mich nicht nutzbar. Viel zu oft missversteht sie mich und irgendwie klappt alles, was ich mit meinem iPhone machen möchte, schneller, wenn ich sie nicht beteilige. Stehe ich aber in der vollen U-Bahn, halte mich mit der einen Hand fest und balanciere mit der anderen Hand meinen Kaffeebecher, wird das Multitasking zur Herausforderung. Eine andere Steuerung muss also her. Aber ist der Wunsch nach Gedankensteuerung doch zu viel Spinnerei für diese Liste? Keineswegs!

Wenn es möglich ist, mit der Kraft von Gehirnströmen eine Drohne zu steuern oder Prothesen zu bewegen, dann sollte man die Technik doch auch so weiterentwickeln können, dass die elektrischen Signale, die im Gehirn bei bestimmten Vorstellungen ausgelöst werden, eine einfache iPhone-Steuerung ermöglichen.

 Solche Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCI) werden derzeit vor allem in der Medizin genutzt. Anfang vergangenen Jahres berichteten Wissenschaftler der Ohio State University, wie ein gelähmter Mann dank eines Chips im Gehirn sogar seinen eigenen Arm mit Gedanken steuert. Denn: Schon die Vorstellung, die Hand zu bewegen, löst im Gehirn ein elektrisches Signal aus. Das kann man messen (von außen oder durch einen Chip im Gehirn) und in eine Bewegung umwandeln.

Warum kann so eine Technologie nicht auch bald im iPhone stecken? Sie wäre nicht nur in der vollen U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit bequem, sondern auch ein großer Schritt für die Barrierefreiheit.

Akku-Lademöglichkeiten
Neben reduziertem Datenvolumen ist ein fast leerer Akku der Stoff, aus dem iPhone-User-Alpträume gemacht sind. Mit Powerbanks tragen wir zumindest eine kleine Sicherheit in unseren Taschen herum, die je nach Ausstattung schon ganz schön viel kann – aber eben ein weiterer Gegenstand ist, den wir uns anschaffen müssen. Wie wär’s denn, wenn die smartphone-internen Akkus mal einer Generalüberholung unterzogen werden?

Die Erfüllung des Wunschtraums von Smartphonenutzern, nie wieder einen Akku laden zu müssen, schwebt noch in weiter Ferne. Da wäre es schon realistischer, erst einmal einen Akku zu entwickeln, der eine ganze Woche hält. Eine chemische Synthese von zweidimensionalen Materialien, die an der University of Central Florida entwickelt wurde, stellt neben langer Akkulaufzeit auch extrem kurze Ladezeiten in Aussicht. Mit der Technologie könnten sich Akkus außerdem bis zu 30.000 mal aufladen lassen. Bisher handelt es sich zwar nur um eine Machbarkeitsstudie, aber die Umsetzung wäre definitiv eine große Weiterentwicklung (Ja Apple, ich rede immer noch mit dir!).

Augmented-Reality-Systeme für Navigation
Eine zentrale Funktion von Smartphones ist die Navigation auf fremdem Terrain. Die aktuelle iOS-Karten-App ist allerdings im täglichen Gebrauch mehr als verwirrend, lädt bei gedrosseltem Datenvolumen fast nicht und führt öfter in komplett falsche Richtungen, als uns lieb ist. Apple weiß das und hat schon ein Patent für eine Augmented-Reality-Technologie angemeldet. Damit sollen wir mit der Kamera-App problemlos in fremden Städten navigieren können. Fast, als hätten wir einen Einheimischen dabei, der uns den Weg zeigt. Na bitte, Patent ist ja schon einmal angemeldet, jetzt noch ein paar Jahre Entwicklungszeit und voilà: Der nächste Geburtstag kann kommen.

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