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Gute Idee: Klopapier fürs Smartphone

von Cindy Michel
Toiletten mit eingebauten Deos und beheizte Klobrillen sind nicht ungewöhnlich für Japan, eine ausgeprägte Toilettenkultur gehört zum Alltag. Diese hat das Telefonunternehmen NTT Docomo nun um Klopapier für das Smartphone erweitert.

Wer demnächst am Flughafen Narita in Tokio landet und vor dem Aufbruch in die bunt blinkende Metropole noch eine der Toiletten im Flughafen nutzt, der könnte erst einmal verwirrt sein. Denn in den Kabinen gibt es seit Kurzem nicht nur einen, sondern gleich zwei Klopapierabroller nebeneinander – einen normal großen und einen kleineren.

Letzterer ist nicht nur schmaler, sondern beinhaltet auch beschriftetes Papier. „Welcome to Japan“ steht da in in dicken roten Buchstaben, darunter sind die Grafik eines Smartphones und Instruktionen abgebildet, wie man dieses am besten „abwischt“ und wie man sich ins WLAN-Netz einloggt.

Japan ist eines der bestvernetzten Länder der Erde, laut Statistik gibt es 125,05 aktive Sim-Karten pro 100 Einwohner, Smartphones sind im Alltag allgegenwärtig. Junge Japaner zwischen 14 und 25 Jahren nutzten im vergangenen Jahr ihre Smartphone-Apps durchschnittlich bis zu zwei Stunden pro Tag. Die Japaner geben mehr Geld pro Kopf für Apps aus als die Nutzer in allen anderen Ländern weltweit, berichtet die ZEIT. Ebenso präsent wie Handys ist aber auch eine auffallende Sauberkeit auf Japans Straßen und in Gebäuden.

Doch mehrere Studien belegen, dass Sauberkeit und Smartphone-Displays gar nicht gut zusammenpassen, denn die glatten Touchscreens sind wahre Bakterienschleudern. Bis zu 25.000 von den mikroskopisch kleinen Krankheitserregern könnten auf jedem Quadratzoll des Displays sitzen. Manche Geräte sollen sogar mehr Bakterien beheimaten als öffentliche sanitäre Anlagen. Diese Forschungsergebnisse waren Grund genug, für das japanische Telefonunternehmens NTT Docomo, Klopapier fürs Smartphone zu entwicklen. Diese und die ausgeprägte Hightech-Toiletten-Kultur der Japaner.

Denn viele Toiletten in Japan ähneln tatsächlich einem Thron: Beheizte Klobrillen, eine sanfte Popo-Dusche oder auch ein eingebauter Lufterfrischer gehören fast schon zum Standard in öffentlichen Einrichtungen. Die sogenannte Sound Princess übertönt per Sensor natürliche Geräusche, die dem ein oder anderen die Röte ins Gesicht treiben könnten.

NTT Docomo hat ein wahrscheinlich nicht ganz ernst gemeintes Video veröffentlicht, das nicht nur erklärt, wie man Toiletten in Japan korrekt benutzt, sondern auch das neue Klopapier fürs Smartphone vorstellt:

NTT Docomo installierte die kleinen Abroller plus Papier zur Desinfektion des Handys in 86 Kabinen am Narita-Flughafen in Tokio, berichtet der Guardian. Die Aktion ist ein Test, der noch bis März läuft. Nicht nur zum Saubermachen ist das Papier gut, sondern auch zur Lektüre. Denn auf den Blättern gibt es neben Anweisungen wie sie am effektivsten am Display zu benutzen sind auch Infos wie man sich in Japans Netz einloggt oder wo die besten WLAN-Spots in Tokio zu finden sind.

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