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Dieser Geldbeutel soll digitales Guthaben greifbar machen

von GQ
Würden die Menschen verantwortungsvoller mit ihren Ausgaben umgehen, wenn digitales Geld ähnlich greifbar wäre wie Geldscheine oder Münzen? Diese Frage soll der digitale Geldbeutel Scrip beantworten, ein Konzept von Fitbit-Designer Gadi Amit.

Lang vorbei sind die Zeiten, in denen Waren und Güter noch in Naturalien bezahlt werden mussten. Aber auch moderne Bezahlgewohnheiten wandeln sich rasant: Mittlerweile ersetzen Kredit- und EC-Karten oftmals Geldscheine, NFC-Bezahlchips sollen Münzgeld überflüssig machen. Wobei gerade kleinere Beträge noch immer überwiegend bar bezahlt werden. Viele hängen denn doch am Gefühl, etwas in der Hand zu haben, um es dann auszugeben.

Mit dem Konzept des digitalen Geldbeutels Scrip möchte Fitbit-Designer Gadi Amit die Lücke zwischen Bargeld und digitaler Bezahlform schließen. Kontaktloses Bezahlen soll mit Scrip physisch nachvollziehbar gemacht werden – fast so, als ob Bargeld den Besitzer wechselt. Das Konzept wurde von Amits Firma NewDealDesign in San Francisco erdacht. Der digitale Geldbeutel erhält dabei seinen Namen vom englischen Wort „Scrip“, das eine Art Wert- oder Schuldschein bezeichnet, der ein gesetzliches Zahlungsmittel ersetzen kann.

Scrip sieht aus wie eine handtellergroße Kupferplatte mit abgerundeten Ecken und ähnelt so beinahe einem kleinen Goldbarren. Der Prototyp ist auf der Unterseite relativ glatt, auf der Oberseite von einem Rautenmuster überzogen und verfügt an einem Ende über ein kleines LED-Display. Das Produktkonzept von NewDealDesign sieht vor, dass sich die kleinen Rauten auf der Oberseite heben und senken – so sollen Zahlen auf der Oberfläche sichtbar werden, die sich dann wie Blindenschrift ertasten lassen.

Das Gerät soll sich per Smartphone oder Bankautomat mit Guthaben aufladen lassen. Um das Geld wieder auszugeben, wischt der Nutzer mit dem Daumen über die Oberfläche – beinahe, als würde er ein Bündel Geldscheine abzählen. Auf dem LED-Display verringert sich dann das Guthaben mit jeder Bewegung, während die Oberfläche sich gleichzeitig deutlich spürbar verändern soll.

Scrip will dem digitalen Bezahlvorgang auf diese Weise eine physische Komponente verleihen. Dazu gehöre auch „das Glücksgefühl, wenn Geld verschenkt oder erhalten wird und der Schmerz, den größere Ausgaben verursachen“, schreibt NewDealDesign auf seiner Webseite.

Während digitale Bezahlmethoden es dem Nutzer für gewöhnlich emotional ein wenig leichter machen, sich von seinem Geld zu trennen, möchte NewDealDesign mit Scrip das ermöglichen, was weder eine Kreditkarte noch ein Account bei digitalen Bezahlservices wie PayPal bisher geschafft haben: Eine bedeutungsvolle, physische Verbindung zu unserem elektronischen Kontostand schaffen. Das haptische Feedback soll dem Nutzer die Auswirkungen des Geldausgebens besser vor Augen führen. Abseits vom gezeigten Produktkonzept gibt es von Scrip bislang allerdings noch keinen funktionierenden Prototypen.

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