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Die angebliche Controller-Revolution aus Russland

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Der Komfort eines Gamepads oder die Präzision von Maus und Tastatur? Eine Glaubensfrage, die Gamer seit jeher spaltet. Ein russisches Brüderpaar will nun die ultimative Antwort gefunden haben. WIRED stellt den R-Handle und weitere interessante Controller-Konzepte vor.

Konsolenspieler können sich mit drahtlosen Gamepads auf der Couch lümmeln, während sie durch virtuelle Welten rasen. Das kommt für PC-Zocker oft nicht infrage – für mehr Tempo und Genauigkeit klemmen sie sich freiwillig stundenlang unbequem hinter Tastatur und Maus. Der Kompromiss zwischen maximaler Gemütlichkeit und voller Kontrolle über den Lieblings-Shooter, er ist bislang noch nicht gefunden.

Das wollen die Brüder Alex und Eugene Nesmeev nun ändern. Die beiden Russen haben ein Konzept für einen neuartigen Controller vorgestellt: Der R-Handle soll die Vorzüge von Gamepad- und Maus-Tastatur-Steuerung in sich vereinen. Damit wollen die Nesmeevs nicht nur das Gaming revolutionieren, auch als Steuergerät für Drohnen und andere unbemannte Flug- und Fahrzeuge soll ihr selbstentworfenes Gerät herhalten.

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„Gegenwärtig bieten Analogsticks, wie man sie auf den Controllern von Xbox One, PS4 und bei Steam findet, nicht genügend Präzision, weshalb Entwickler vereinfachte und weniger aufregende Konsolenspiele herausbringen“, sagt Alex Nesmeev. „In Anbetracht der steigenden Bedeutung von Virtual-Reality-Technologie erweisen sich klassische Gamepads als noch unpraktischer.“ Die Nesmeev-Brüder glauben nach eigener Aussage fest daran, dass der R-Handle die Videospiellandschaft nachhaltig verändern wird, weil er der erste Controller sei, der an die Präzision einer Maus heranreicht.

Große Worte, deren Wahrheitsgehalt erst noch unter Beweis gestellt werden muss. Bislang existiert nur ein Prototyp des Geräts. Um den R-Handle tatsächlich in Serie produzieren zu können, wollen die Brüder in Kürze eine Crowdfunding-Kampagne starten. Sollte der Controller ein Erfolg werden, könnte sogar eine eigene Spielekonsole folgen.

Die Nesmeevs dürften es jedoch schwer haben, Spieler von ihrem Konzept zu überzeugen. Auf den ersten Blick wirkt der russische Controller klobig, überladen und alles andere als attraktiv. Und Hersteller wie Valve, HTC und Oculus haben mit ihren aktuellen Steuereinheiten bereits ernstzunehmende Konkurrenz am Start. WIRED stellt die interessantesten aktuellen Controller-Konzepte vor.

R-Handle

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Der R-Handle verfügt wie ein herkömmliches Gamepad über einen Analogstick und ein digitales Steuerkreuz. Erweitert wird das klassische Konzept durch eine unüberschaubare Zahl an Aktionstasten – Konzeptzeichnungen zufolge sind es mehr als 25 Stück. Ein großer, kugelförmiger Joystick am rechten Ende des R-Handles soll für die versprochene Genauigkeit sorgen. Dabei bedient der Nutzer diesen nicht wie ein Analogstick mit dem Daumen, sondern mit der ganzen Hand. Die Entwickler geben an, dass der Prototyp in etwa 90 Prozent der Präzision einer Maus erreicht. In diversen YouTube-Videos wirkt die Steuerung allerdings noch nicht so flüssig und genau wie angepriesen. Preis: noch nicht bekannt.

Steam Controller

Die Idee, ein Gamepad mit den Vorzügen einer Maus zu kombinieren, ist nicht neu. Der Steam-Betreiber Valve werkelte mehrere Jahre an einem hauseigenen Steuergerät mit ebendiesen Eigenschaften. Das Ergebnis: der im vergangenen Jahr veröffentlichte Steam Controller. Bei diesem ersetzte Valve die ungenauen Analogsticks durch neuartige Trackpads. Ähnlich wie bei der Steuerung über einen Touchscreen reagieren die schwarzen Scheiben auf Berührung und sollen präzise und schnelle Bewegungen ermöglichen, die sonst nur mit einer Maus machbar sind. Die Reaktionen auf das neue Gamepad-Konzept fielen allerdings verhalten aus, durchgesetzt hat sich der Steam Controller bis heute nicht. Preis: rund 55 Euro.

HTC Vive Motion Controller

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Die spannendsten Controller-Konzepte kommen aktuell von den Herstellern von Virtual-Reality-Technologie. Mit VR-Brille auf der Nase macht in den meisten Fällen weder die Nutzung eines klassischen Gamepads noch die einer Maus wirklich Sinn. Hier zählt vor allem der natürliche Einsatz der Hände, um dem Gehirn das Abtauchen in die virtuelle Welt zu erleichtern. HTC setzt für seine VR-Brille HTC Vive auf Bewegungs-Controller, die entfernt an das Steuerungsprinzip der Nintendo Wii erinnern. Sie werden wie eine Fernbedienung gehalten, zwei Sensoren im Raum bestimmen die Position der Einheiten und übertragen so die Handbewegungen auf den Bildschirm. Ein Trackpad und gut erreichbare Aktionstasten bieten weitere Optionen. Der Vive Motion Controller bekam hervorragende Kritiken und bietet enorme Präzision. Allerdings ist der Einsatz kostspielig und aufwendig, weil er nur in Kombination mit der HTC Vive und den mitgelieferten Sensoren möglich ist. Preis des kompletten Sets: rund 900 Euro.

Oculus Touch Controller

In unmittelbarer Konkurrenz zum HTC-Vive-Controller hat Rift-Entwickler Oculus VR den Touch Controller angekündigt. Der Hersteller geht hier einen spannenden Mittelweg zwischen Bewegungssteuerung und klassischem Gamepad: Dieser Controller wird ebenfalls durch Sensoren im Raum erkannt, gleichzeitig verfügt er über Analogsticks, um die gewohnte Gamepad-Steuerung zu ermöglichen. Der besondere Clou sind Tasten für den Mittelfinger. Mit diesen kann der Spieler das Zugreifen in der virtuellen Welt simulieren. Tester berichten von einem außergewöhnlichen und sehr realen Spielerlebnis. Bislang ist das Gerät allerdings noch nicht erhältlich. Ein Release soll noch dieses Jahr erfolgen. Voraussichtlicher Preis: rund 200 Euro.

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