Le Petit Cool nennen die Franzosen ihr Gewächshaus-Kit und das ist durchaus augenzwinkernd gemeint. Denn natürlich ist die DIY-Aufzuchtanlage keine Kühlbox, sondern ganz im Gegenteil eine Wärmekammer, in der Pflanzen unabhängig von ihre direkten Umwelt optimale Wachstumsbedingungen vorfinden sollen.
Cool anzusehen und ein Alleinstellungsmerkmal zu vergleichbaren Pflanzen-Gadgets (wovon wir einige in der WIRED Green Issue vorgestellt haben) ist dabei die Beleuchtungsanlage. Sie kombiniert Helligkeitssensoren mit 120 LEDs, die Licht in sechs verschiedenen Wellenlängen abstrahlen und sich so den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzen anpassen. Die wechselnden Farben verleihen Le Petit Cool einen beinahe diskotauglichen Look.
Das Gehäuse selbst unterstreicht eindrücklich den DIY-Ansatz von LaCoolCo. Es besteht aus zwei aufeinandergestellten und mit einem Verschlusssystem versehenen Kunststoffboxen von IKEA. Für eine wachstumsgerechte Belüftung sorgen Ventilatoren, wie sie auch in Computergehäusen zum Einsatz kommen. Die Regulierung von Temperatur, Wasserzufuhr und Luftfeuchtigkeit soll über einen Open-Source-tauglichen Arduino-Mega-Chipsatz programmiert und gesteuert werden können.
Was das Gewächshaus nicht benötigt, ist Erde. Le Petit Cool funktioniert nach der sogenannten Aeroponik-Methode. Die Wurzeln werden dabei so fixiert, dass sie permanent mit Wasser und Nährstoffen benetzt werden können.
„Unser vorrangiges Ziel ist, Kindern und Erwachsenen zu zeigen, dass Pflanzen kein Ware sein sollten, dass Tomaten nicht in Supermarkt-Regalen wachsen. Und dass das, was da im Inneren unserer schönen Devices passiert, keine wirkliche Magie ist — verglichen mit dem, was die Natur veranstaltet“, beschreibt LaCoolCo-Designer Carlos Santana Jr. die idealistischen Hintergründe des Maker-Projekt.
Ob die Bauteile von Le Petit Cool in Kürze als Set vertrieben werden oder lediglich die Bauanleitung für das Greenhouse-Kit zu haben sein wird, ist derzeit noch unklar. Updates zu dem Projekt gibt es auf der Website von LaCoolCo.