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Nach dem Fidget-Spinner kommt das Fidget-Phone

von Michael Förtsch
Wir können einfach nicht mehr ohne Smartphone. Selbst wenn wir es gar nicht brauchen – wir wischen, drücken, starren. Ein Designer will mit einem Imitat bei der Entwöhnung helfen.

Es lässt sich ja nicht leugnen: Wir alle greifen öfter zum Telefon, als wir müssten. Mediziner und Psychologen erklären das mit unserem Bedürfnis nach Neuigkeiten. Auf Facebook, auf Twitter, in der E-Mail oder im Messenger – sobald es in der Tasche vibriert, sorgt das für kleine Dopamin-Ausstöße.

Und ähnlich einer Zigarette kommt es auch beim Smartphone auf das „Wie“ an. Mal kurz auf den Homebutton drücken für die Push-Mitteilungen, das Gerät umklammern, aus Langeweile über längst Gesehenes hinwegwischen. Wem wollen wir was vormachen, wir spielen schon lange nicht mehr mit unserem Handy rum, weil uns der Rauch so gut schmeckt. Mit dem Substitute Phone will der österreichische Designer Klemens Schillinger den Suchtgefährdeten bei der Entwöhnung helfen.

Das Pseudo-Telefon imitiert die Form und Schwere eines modernen Smartphones vom Schlage eines iPhone 8 oder Samsung Galaxy S8. Technik enthält die Kunststoffhülle keine. Stattdessen sind in den unterschiedlichen Ausführungen jeweils verschieden gesetzte Vertiefungen auf der Displayfront eingefräst, in die kleine Steinperlen eingelassen sind. Auf diesen können die typischen Smartphone-Gesten vollführt werden. Das Hoch- und Runterwischen in einem Feed oder das Groß- und Kleinziehen eines Fotos. Die Perlen sollen dabei ein ähnlich reibungsarmes Gefühl wie der Touchscreen eines Smartphones aufkommen lassen.

Mit dem Imitat würde das Kommunikationsgerät auf die pure Bewegung reduziert und könne dadurch eine „beruhigende Limitierung“ der zwanghaften Handlungen ermöglichen. Es wäre ein Therapie-Spielzeug, das hilft, einen Drang zu kanalisieren aber ihm nicht in Gänze nachzugeben. Ebenso helfe es, sich den unwillkürlichen Reflexen bewusst zu werden, die wir uns mit einem Smartphone antrainiert haben. Das Substitute Phone ist ein Design-Experiment, soll aber bald im offiziellen Shop des Wiener Designers zum Kauf angeboten werden. Denn es scheint durchaus so einige Interessenten für das Fake-Smartphone zu geben.

P.S. Wer jetzt von diesem Test enttäuscht ist und gerne ein echtes Fidget-Phone hätte. Keine Bange, hier das Chili International Phone – tatsächlich eine Verbindung zwischen Smartphone und Fidget-Spinner.

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