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IFA 2016 / Die neue VR-Brille von Zeiss ist ein Google Cardboard für Poser

von Dominik Schönleben
Auf der IFA 2016 zeigt Zeiss das Update seiner Virtual-Reality-Brille Zeiss ONE. Bisher war die nur mit vereinzelten Smartphone-Modellen kompatibel, aber das soll jetzt mit der VR ONE Plus anders werden.

Was praktisch am Virtual-Reality-Headset von Zeiss ist: Nutzer können es auch mit Brille bequem tragen. Das ändert sich auch nicht mit der auf der IFA vorgestellten neuen Version VR ONE Plus. Denn eigentlich ist sie ihrer Vorgänger-Version ziemlich ähnlich – mit einem entscheidenden Unterschied.

Die vergangene Version der Zeiss-VR-Brille verschwand nahezu unbenutzt im Gadget-Schrank der WIRED-Redaktion. Der Grund dafür: Für jedes Smartphone war ein eigener Aufsatz notwendig und den gab es nur für ausgewählte Modelle. Das schränkte die Nützlichkeit der VR-Brille stark ein, die eigentlich mit allen Google-Cardboard-Anwendungen kompatibel sein soll.

Die Zeiss VR ONE Plus besitzt jetzt eine Universalhalterung, in die jedes Smartphone mit einer Bilddiagonale zwischen 4,5 und 5,5 Zoll gesteckt werden kann. Das beinhaltet alle iPhone-Versionen ab dem iPhone 6 sowie die meisten aktuellen Android-Smartphones. Im Hands-on am IFA-Messestand ließ sich etwa das mitgebrachte OnePlus 3 problemlos auch mit Schutzhülle in die Halterung stecken.

Wichtig für ein gutes Erlebnis bei Smartphone-unterstützter VR ist eine gute Linse. Vor allem bei günstigen Google-Cardboard-Versionen wirkt das Bild oft stark verzerrt oder leicht verschwommen. Ganz anders ist das bei der VR ONE Plus, das Bild ist scharf und schafft so bei Telefonen mit einer HD-Auflösung ein angenehmes VR-Erlebnis. Nur bei schnellen Bewegungen verschwimmt das Bild, dafür sind aber die meisten Google-Cardboard-Anwendungen sowieso nicht ausgerichtet.

Den stark sichtbaren schwarzen Bereich am Rand der Brille gibt es weiterhin ­– ein typisches Problem bei Smartphone-VR, das sich auch nicht so schnell lösen wird. Mit 100 Grad Sichtradius hat die Zeiss VR ONE immerhin zehn Grad mehr als eine reguläre Google Cardboard.

„Wir sehen uns in der Google-Cardboard-Kategorie als Premium-Anbieter“, sagt Franz Troppenhagen von Zeiss. Die billige Brille aus Pappe von Google sei eben nur zum anfixen gedacht, danach sollen Nutzer auf die Brille von Zeiss umsteigen. Das ist kein kleiner Schritt: Immerhin kostet Google-Cardboard nur knapp zehn bis 20 Euro, bei der Zeiss VR One sind es 129 Euro.

In Zukunft soll die VR ONE auch kompatibel mit dem neuen Day-Dream-Standard sein, den Google derzeit für Virtual-Reality-Anwendungen erarbeitet. Der soll vorgeben, wie VR-Brillen und Anwendungen in Zukunft für Smartphones standardisiert werden sollen. Dann könnten dort auch VR-Spiele und Anwendungen mit Hilfe eines kleinen Controllers gesteuert werden. Denn der fehlt der Zeiss VR ONE noch. VR-Programme müssen bis dahin noch mit Kopfbewegung gesteuert werden.

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