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Plant Google ein Netflix für Videospiele?

von Michael Förtsch
Unter dem Codenamen Yeti arbeitet Google angeblich an einem Streaming-Service für Videospiele. Bislang sind derartige Dienste wenig erfolgreich. Nutzen lassen soll sich das Games-Angebot von Google jedoch über den schon weit verbreiteten Chromecast.

Ein Netflix für Videospiele ganz ohne Discs oder Downloads. Das versprechen seit Jahren immer wieder neue Dienste. Denn dadurch können selbst grafisch aufwändigste Games auf relativ rechenschwacher Hardware, Smart-TVs und günstigen Set-Top-Box abgespielt werden. Schließlich müssten sie nur einen Videostream empfangen und Controller-Befehle an die Cloud senden. Berechnet wird das Spielgeschehen auf einem Rechner in einer Serverfarm. Alle paar Jahre eine neue Konsole kaufen, die Hardware des Rechners upgraden? Das wäre hinfällig – zumindest theoretisch. Denn bislang sind zahlreiche Startups und auch Videospielgrößen mit dieser Vision eher wenig erfolgreich. Dennoch will sich nun angeblich auch Google an einem derartigen Dienst versuchen.

Wie The Information berichtet, arbeitet der Tech-Konzern unter dem Codenamen Yeti an einem eigenen Games-Streaming-Service. Spieler sollen ähnlich wie bei Netflix oder Amazon Prime Video gegen eine monatliche Gebühr den Zugriff auf ein stetig wachsendes Portfolio an Inhalten bekommen – allerdings eben Games statt Filmen und Serien. Enthüllt werden sollte das Projekt eigentlich schon 2017 – dann aber sei die Premiere aus unbekannten Gründen verschoben worden. Nutzbar sein solle das Angebot über den schon über 55 Millionen Mal verkauften HDMI-Dongle Chromecast. Der erlaubt es, Audio- und Videoinhalte über WLAN an den Fernseher zu streamen. Ebenso soll Google auch an einer eigens auf den Dienst zugeschnittenen Heimkonsole arbeiten. Verantwortlich dafür wäre mittlerweile der erst eingestellte Ex-PlayStation- und Xbox-Manager Phil Harrison, der auch das von Sony akquirierte Streaming-Startup Gaikai beraten hatte.

Derzeit bieten unter anderem schon GameFly Streaming, GeForce Now, Liquid Sky, Utomik, Parsec und PlayStation Now das Spielen von Games via Streaming an. Die Dienste können unter anderem auf Smart TVs, PCs, Macs, verschiedenen Smartphones, Amazon Fire TV und anderen Streaming-Boxen genutzt werden. Wirklich durchsetzen konnten sich die Videospiel-Streaming-Dienste aber noch nicht. Unter anderem weil es selbst bei einer stabilen Breitbandverbindung immer wieder zu irritierenden Latenzen – einer Verzögerung zwischen der Controller-Eingabe und der Reaktion der Spielfigur auf dem Schirm – kommt. Beim PlayStation Now müssen Spieler hingegen stellenweise in einer virtuellen Schlange anstehen bis sie spielen dürfen.

Google hat die Gerüchte um Yeti bisher nicht kommentiert. Jedoch wäre es nicht das erste Gaming-Experiment des Tech-Giganten. Schon die Multimedia-Konsole Nexus Q von 2012 und der gemeinsam mit ASUS konzipierte Nexus Player von 2014 waren auf Android-Videospiele zugeschnitten – wobei letzterer sogar mit einem Videospielcontroller daherkam. Ein sonderlicher Erfolg waren sie beide nicht.

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