Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Google Home gibt es jetzt auch von Anker und Panasonic

von Dominik Schönleben
Google öffnet den eigenen Sprachassistenten für andere Marken. Auf der IFA werden dieses Jahr insgesamt sechs Lautsprecher vorgestellt, die ähnlich wie Google Home funktionieren. Damit will das Unternehmen gegenüber Amazon aufholen.

Bisher gab es den Google Assistenten nur auf dem Smartphone oder auf dem seit August auch in Deutschland verfügbaren Lautsprecher Google Home. Doch das soll sich jetzt ändern. Ähnlich wie Amazon es mit Alexa bereits vorgemacht hat, will Google es mehr und mehr Herstellern ermöglichen, den Sprachassistenten in deren Geräte einzubinden.

Auf der IFA 2017 werden jetzt die ersten dieser Gadgets vorgestellt: der Zolo Mojo von Anker, der TicHome Mini von Mobvoi und der GA10 von Panasonic. Das sind allesamt Lautsprecher, die mit Google Home kompatibel sind. Und diese Geräte sollen erst der Anfang sein – drei weitere Geräte sollen am Donnerstag vorgestellt werden. Und auch von Creative Labs wird erwartet, dass die Firma am Freitag ein ähnliches Gerät vorstellt. Dazu sollen weitere Haushaltsgeräte kommen, die mit dem Google Assistant kompatibel sind.

Dieser Schritt ist wichtig für Google, denn laut Marktanalysen von Futuresource kann Amazon bisher 44 Prozent des Marktes für sich beanspruchen. Google besitzt hingegen nur 25 Prozent aller Geräte mit einem Sprachassistenten – und das obwohl der Assistent bereits auf viele Android-Geräten verfügbar ist.

Die Google-Suche und Spracherkennung verbindet sich beim smarten Assistenten

Scott Huffman

 

Ob Google mit den neuen Geräten wieder die Führungsposition einnehmen kann? „Ich hoffe es“, sagt Scott Huffman, VP Engineering von Google, im Gespräch mit WIRED. „Wir wollen, dass unsere Partner erfolgreich sind.“ Seit zwölf Jahren arbeitet Huffman für Google: Erst optimierte er den Suchalgorithmus, jetzt ist er für den Sprachassistenten verantwortlich. Er sagt, dass sich im Assistenten die Technologie hinter der Google-Suche mit Spracherkennung verbinde, um „alle Antworten zu finden“.

Das mit den Antworten funktioniere schon recht gut. Doch sie seien eben nicht genug. Als nächstes muss der Assistent laut Huffman besser darin werden, alle Arten von Aufgaben zu erfüllen. Eine Aufgabe, die Huffman möglichst bald von seinem Assistenten erledigt sehen möchte: Blumen zum Muttertag bestellen, die dann automatisch an seine Mutter geschickt werden – ohne dass er sich um die Details kümmern muss. Er gibt höchstens noch an, welche Farbe oder Lieblingsblume seine Mutter hat.

Mit den neuen Lautsprechern kündigte Google auch ein neues Feature für den Assistenten an. Er soll unterschiedliche Stimmen erkennen können und diese dann einem Google Accounts zuordnen. Bisher war es eine der größten Schwächen von Sprachassistenten, dass sie nicht unterscheiden können, wer gerade mit ihnen spricht.

Wenn beispielsweise ein Hausbewohner Google Home nach den eigenen Terminen fragt, dann liest der Assistent bisher einfach den Kalender der Person vor, die das Gerät eingerichtet hat. Das ist erstens unpraktisch, zweitens auch ein Problem für die Privatsphäre, wenn plötzlich jeder Mitbewohner solche Informationen abrufen kann. Ähnlich verhielt es sich auch mit dem Alexa Assistent von Amazon. Der kann auch nur Playlisten vom Spotify-Account einer Person abspielen und nur im Namen des Besitzers auf Shoppingtour gehen.

Für Google sei wichtig, dass der eigene Assistent auf möglichst vielen Geräte verfügbar ist, sagt Huffman. Nutzer wollen eben nicht ständig einen anderen Assistenten verwenden – deswegen ist der Google Assistant eben auch auf iPhones verfügbar. Aber es gilt: Wer es schafft, den eigenen Assistenten als Standard zu etablieren hat viel Einfluss. Darüber zum Beispiel, über welchen Blumenhändler dann am Muttertag bestellt wird. Wenn Google also den Krieg um den Assistenten gewinnt, könnte das Unternehmen ähnlich viel Macht bekommen, wie etwa durch sein Smartphone-Betriebssystem Android oder seine Websuche.

GQ Empfiehlt