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Fitness-Tracker sind obsolet, wenn man ein Smartphone besitzt

von Dominik Schönleben
Fitness-Tracker und Wearables können nur dann mit smartem Tracking unseren Alltag optimieren, wenn die erhobenen Daten akkurat sind. Eine neue medizinische Studie stellt das jedoch in Frage. Die Zahl der gezählten Schritte würde erheblich von der Realität abweichen, schreiben die Forscher. In vielen Fällen sei sogar ein Smartphone besser für das Tracking geeignet als die darauf spezialisierten Armbänder oder Anstecker.

Meredith A. Case von der University of Pennsylvania und ihre Kollegen testeten fünf bekannte Fitness-Tracker und einen herkömmlichen Schrittzähler. Deren Daten verglichen sie mit den Zahlen, die sie durch vier Smartphone-Apps erhoben hatten. Pro Gerät oder App wurden 56 Testläufe gemacht. In fast allen Fällen zeigten sich dabei erhebliche Abweichungen von der Realität. Nur die Geräte Fitbit One und Fitbit Zip lieferten Werte, die ziemlich genau mit den tatsächlich gegangenen Schritten übereinstimmten.

Diese Tabelle zeigt die Durchschnittswerte der Geräte (Mean) und die Standardabweichung (Standard Deviation). Je höher die Standardabweichung ist, desto extremer waren die einzelnen Fehlmessungen des jeweiligen Gerätes.

Die größten Abweichung zeigte das Nike+ Fuel Band. Die meisten Messwerte bewegten sich dabei zwischen 1525 Schritten und 841 Schritten. Im Mittel erfasste das Gerät von Nike um die 1183 Schritte. Bei diesen Ergebnissen erscheint es kaum verwunderlich, dass Nike im April 2014 verkündet hatte, sich aus dem Wearable-Markt wieder zurückzuziehen.

Im Vergleich zum herkömmlichen Schrittzähler und den Wearables schnitten vor allem die Smartphones überraschend gut ab. Weder der Schrittzähler Digi Walker SW 200, noch die Armbänder UP24 von Jawbone oder Fitbit Flex überzeugten im Vergleich zu den Tracking-Apps. Sie lieferten nur unwesentlich genauere Ergebnisse als iPhone oder Samsung Galaxy. „Wir haben herausgefunden, dass Smartphone-Apps genau so akkurat sind wie Fitness-Wearables, um physische Aktivität zu tracken“, schloss Case aus den Ergebnissen ihrer Studie.

Es ist fraglich, ob sich die Anschaffung eines Fitness-Trackers überhaupt lohnt, wenn dessen erhobene Daten so stark von der Realität abweichen. Zurückgelegte Schritte werden in den Apps der Wearables meist als Basis für die verbrauchten Kalorien oder die zurückgelegte Distanz genutzt. Durch unzuverlässige Ausgangsdaten kann es deswegen erschwert werden, Trainingsziele zu erreichen oder die eigene Ernährung umzustellen. 

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