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Dieses Kabel sagt Apple den Kampf an

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Während sich die meisten Smartphone-Hersteller mit Micro-USB auf einen Ladekabel-Standard einigen konnten, stellt Apple mit seinem Lightning-Anschluss wie so oft eine Ausnahme dar. Ein Crowdfunding-Projekt namens „UNO“ macht mit diesem Inseldenken Schluss – und baut eine Brücke in Form eines flexibel einsetzbaren Kabelsystems.

Apple bringt exklusive Produkte auf den Markt, die auf keinen Fall im Mainstream enden sollen. Das sieht man an den großen, edel designten und teuren iMacs genauso wie an manchen Details. Zum Beispiel an den verwendeten Kabeln: Während die meisten Android- und Windows-Phone-Smartphones über ein Micro-USB-Kabel geladen werden, das man zudem für andere Geräte wie E-Book-Reader, MP3-Player oder Digitalkameras nutzen kann, setzt Apple bei seinem iPhone auf den inkompatiblen Lightning-Anschluss. Das Unternehmen PÖSH aus San Francisco hat nun eine Lösung erfunden, die für weniger Kabel-Wirrwarr sorgt: UNO.

Dabei handelt es sich um ein 2-in-1-Kabel, das fast universell eingesetzt werden kann. Sein Stecker-Kopf ist so geformt, dass er in Micro-USB- wie auch Lightning-Anschlüsse passt. Und das, ohne dass der Nutzer etwas umbauen oder spezielle Adapter verwenden muss. Wie das folgende Video zeigt, kann man das PÖSH-Kabel ohne Hindernisse für alle Android- und für Apple-Geräte nutzen – und somit auch für alle anderen Geräte, die auf Micro-USB beziehungsweise Lightning setzen.

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UNO basiert auf der ersten Kabelerfindung der Firma PÖSH, die ebenfalls PÖSH heißt. Hinter dem skurril anmutenden Namen verbergen sich hochwertig produzierte Strippen, die extrem robust ausfallen und zudem noch schick aussehen. Die Erfinder boten die Kabel im August 2016 in über zehn Farben und in zwei Varianten (Micro-USB oder Lightning) über Indiegogo an. Die Crowdfunding-Kampagne war ein voller Erfolg: Sie schloss mit umgerechnet über 37.000 Euro ab, was 128 Prozent über den erwarteten Einnahmen lag. Beflügelt von dieser Nachfrage entwickelte die kalifornische Unternehmen einen Nachfolger – eben das UNO.

UNO soll wie schon PÖSH erneut mit seiner Robustheit glänzen. Das Design haben die Macher vom Vorgänger übernommen, dafür gibt es die neuen ein bis zwei Meter langen Kabel nur noch in sechs verschiedenen Farben – von „Absolute Black“ über „Mist Silver“ bis hin zu „Rose Quartz“ und „Mint Green“. Bei der Produktion werden nicht-giftige Kunststoffe und Metall-Legierungen verwendet. Und durch den Einsatz eines speziellen Kupferkabels können die angeschlossenen Geräte schneller geladen werden.

Wer die Crowdfunding-Kampagne unterstützt, kann sich derzeit ein Kabel für umgerechnet knapp 13 Euro oder drei Kabel für gut 27 Euro sichern. Als Spezialangebot gibt es 100 UNOs für nur 999 Dollar (rund 905 Euro). Wichtig für Interessenten: Bei allen Preisen fallen noch Kosten für den weltweiten Versand und eventuell zusätzlich Zollgebühren an.

Das scheint die Unterstützer allerdings nicht abzuschrecken, auch diese PÖSH-Kampagne ist schon ein Hit. Das niedrig angesetzte Finanzierungsziel von 2.700 Euro wurde bereits zu 900 Prozent übererfüllt, aktuell haben 465 Unterstützer schon knapp 25.000 Euro gespendet (Stand: 8.11.2016, 17 Uhr). Die Kampagne läuft noch bis zum 12. November, bis dahin dürften noch weitere Gelder zusammenkommen. Verläuft alles nach dem Plan von PÖSH, dann wird schon im Dezember die Massenfertigung des gefragten Kabels starten. Im Januar 2017 sollen die ersten Unterstützer beliefert werden.

Es ist verständlich, dass UNO solch einen Zuspruch erhält. In einem Haushalt oder Büro, in dem iPhone- und Android-Smartphone-Besitzer aufeinandertreffen, kommt es schnell zu einem Wirrwarr an verschiedenen Kabeln und Adaptern. Doch mit dem Konzept, die bestehenden Kabel-Standards um neue Ideen zu bereichern, ist PÖSH nicht alleine. Auf Crowdfunding-Plattformen tauchen regelmäßig Konzepte auf, die Smartphone-Usern das Leben erleichtern sollen. Zum Beispiel konnten die Erfinder des inCharge Bolt, einem kurzen Ladekabel für den Schlüsselbund, via Kickstarter fast 100.000 Euro einsammeln. MEEM, ein Ladekabel inklusive Backup-Funktion, brachte knapp 60.000 Euro ein, und fürs magnetische MagCable gaben die über 3000 Unterstützer insgesamt sogar über 110.000 Euro aus. 

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Noch höhere Summen kamen teilweise bei Indiegogo zusammen. So gaben die Spender fürs extrem stabile ZUS Kevlar Charging Cable über 355.000 Euro, fürs vergoldete und magnetische ASAP Connect rund 470.000 Euro und fürs Schnelllade-System SONICable sogar über eine halbe Millionen Euro her.

Die Idee von PÖSH, ein flexibel verwendbares Stecker-System unter die Leute zu bringen, ist indes auch nicht neu. Ein ähnliches Konzept bieten unter anderem das Flip Cable und das BiCable

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