Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

IFA 16 / Epsons Augmented-Reality-Brille tut einige Gefallen

von Joely Ketterer
Die neue Augmented-Reality-Brille von Epson soll vor allem in zwei Bereichen Einsatz finden: In der Kultur und in der Industrie. Aber auch für Drohnenpiloten könnte sie zum Assistenten werden.

Anders als bei Google Glass, die erste Brille an die man bei Augmented Reality (AR) denkt, ist Epsons Moverio BT-300 binokular. Das Bild, das über die Wirklichkeit gelegt wird, ist also kein kleines Feld im Blickwinkel, sondern direkt vor einem  und auf beiden Augen. Abgebildet wird der eigene Smartphone-Bildschirm. Mit Hilfe einer Fernbedienung, die per Kabel mit der Brille verbunden ist, kann man ihn bedienen, wie sonst mit den Fingern.

Epsons erste Smart-Glasses kamen 2011. Seitdem hat sich das Design Daft Punk-Stil entfernt und zu einem 69 Gramm leichten Headset entwickelt. An die Bedienung mit dem kleinen Touchpad und den drei Knöpfen gewöhnt man sich in ein paar Minuten – dann erfolgen alle Bewegungen ganz natürlich. Und wozu jetzt das Ganze? Die Anwendung der smarten Brille konzentriert sich Epson zufolge auf zwei Gebiete: Kultur und Industrie.

In Kunst und Kultur soll die Brille vor allem in Museen und Theatern eingesetzt werden. Sie kann zum Beispiel Hintergrundinformationen über Kunstwerke und ihre Schöpfer geben. Viele möchten im Museum kein Tablet benutzen – sie sind nicht gekommen, um Buttons zu drücken, sondern die Kunst zu bestaunen. Mit den Glasses sind zumindest die Hände frei. In der Oper und im Kino kann sie Zuschauern mit Untertiteln aushelfen.

In der Industrie sollen vor allem Arbeiter im Bereich Instandhaltung von der Brille profitieren. Man guckt sich ein Produkt an und bekommt gleich die Information: „Um das zu reparieren, musst du xy tun.“ Um Instruktionen zu erhalten, muss man nicht auf einen Extra-Bildschirm schauen – die fliegen sozusagen einfach in das Sichtfeld.

Für die Anwendung in der Industrie hat Epson ein spezielles Modell entwickelt, das weniger fragil ist: die BT300 Pro. Anfang 2017 kommt auch eine Pro Version mit Helm. Der ist in vielen Unternehmen Pflicht. Bei dieser Variante kann man die Brille nach hinten flippen, wenn man die digitale Information gerade nicht braucht und es keine Fläche gibt, die Brille sicher abzulegen.

In Zukunft spannend: Wie Sicherheitsprobleme bei der Drohnensteuerung gelöst werden. Filmt oder fotografiert die Drohne und man möchte verfolgen, wie die Bilder aussehen, ist man abgelenkt und sie kann schon mal abstürzen. Epson will dafür eine Antwort haben: Mit den Glasses kann man die Aufnahmen der Drohne verfolgen und das Luftgefährt trotzdem im Blick behalten.

„Die BT-300 ist eigentlich wie dein Smartphone, nur kannst du niemanden anrufen.“, sagt Valérie Riffaud-Cangelosie von Epson zu WIRED. Damit ist die Brille nicht bahnbrechend, tut aber mit ihren Features doch einige digitale Gefallen. „Am wichtigsten ist, dass deine Hände befreit sind.“, meint Riffaud-Cangelosie. Die Moverio BT-300 ist eine Android-Entwicklung, funktioniert also nicht für iOS. 849 Euro sind dafür allerdings ein stolzer Preis.

GQ Empfiehlt