Das Google Cultural Institute arbeitet schon seit 2011 an der Digitalisierung von Kunstwerken, berichtet The Verge. In dieser Zeit hat sich die Einrichtung hochauflösende Kamerausrüstung von Spezialfirmen ausgeliehen und rund 200 Bilder abfotografiert. In den letzten Monaten hat ein neues, eigens entwickeltes Kameramodell die Bilderzahl in kürzester Zeit versechsfacht: Die Art Camera.
Mit herkömmlichen Methoden hat die Digitalisierung eines Kunstwerks einen ganzen Tag gedauert. Jetzt kann das Cultural Institute dies bei einem Quadratmeter Oberfläche innerhalb von 30 Minuten vollbringen. Insgesamt hat Google 20 Art Cameras gebaut, die an Museen verliehen werden können. Das Gerät wird vor einem hängenden Bild aufgestellt und dann manuell auf die vier Ecken gerichtet. Danach scannt es automatisch Stück für Stück die Leinwand und schickt die Daten direkt an einen Google-Server, wo sie zu einem einzelnen Gigapixel-Bild zusammengesetzt werden.
Die so digitalisierten Bilder sind im Netz frei einsehbar. Die Nutzung der Art Camera ist für Museen und Sammler ebenfalls kostenlos. Zwei Schwächen hat das Gerät allerdings: Zum einen kann es keine dreidimensionalen Aufnahmen von Plastiken und Reliefs machen, zum anderen ist die maximale Größe des aufzunehmenden Bildes physisch begrenzt. Dennoch ist das Projekt ein wichtiger Schritt in Googles Jagd nach der Digitalisierung der ganzen Welt — und bietet Kunstsfreunden eine großartige Möglichkeit, im Netz zu stöbern und sich in Details zu verlieren.
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