Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Hack of the Week: Ein Erfinder hat den Tricorder aus „Star Trek“ nachgebaut

von Marco Walz
Egal, ob ein Produkt längst marktreif in Massenfertigung von großen Konzernen in die Verkaufsregale und Online-Shops gekippt wird, die Maker-Ethik diktiert jedes Mal: Selber bauen! Beim Hack of the Week stellen wir die coolsten Do-It-Yourself-Projekte aus dem Netz vor.

Wie viel Chlorophyll steckt in einem einzelnen Blatt, wie sauber ist unsere Atemluft und wie sehen eigentlich Magnetfelder aus? Auch wenn wir viele von ihnen mit bloßem Auge nicht erkennen können, steckt unsere Umwelt voller faszinierender Details. Dennoch leben wir meist an diesem unsichtbaren Wissen vorbei, weil es sich unserer Wahrnehmung entzieht. Dabei würden wir vielleicht häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, wenn wir direkt vor Augen hätten, wie viel CO2 unser Auto in die Atmosphäre bläst.

Ich glaube,dass die Menschen positive soziale Entscheidungen treffen, sobald sie Dinge in ihrer Umwelt erforschen.

Peter Jansen, Erfinder des Arducorder Mini

Das glaubt jedenfalls Peter Jansen, ein kanadischer Erfinder, und hat kurzerhand den Arducorder Mini gebastelt, ein Gadget für Entdecker und Wissensdurstige, das an den berühmten Tricorder aus „Star Trek“ erinnert. Der Arducorder, den Jansen auf der Website Hackaday vorstellt, ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die es ihm erlauben, diverse Werte in der Umgebung des Benutzers in Echtzeit auszuwerten.

Angefangen bei alltäglichen Dingen wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, bis hin zu Luftverschmutzung, Radioaktivität und Magnetfeldern, gibt das Gadget die gewünschten Werte als Zahlen wieder, oder visualisiert sie in Graphen. Auch mit dem Internet lässt der Arducorder sich verbinden. So können die Messergebnisse im Livestream oder per Share-Button geteilt werden.

„Als Erzieher und Wissenschaftler glaube ich, dass die Menschen positive soziale Entscheidungen treffen würden, sobald sie Dinge in ihrer Umwelt erforschen, die auch Gegenstand wichtiger sozialer Diskussionen sind“, sagt Jansen. Beispiele seien „das Reduzieren von Emissionen oder Petitionen zu Gunsten einer sauberen Industrie“.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Der Arducorder Mini, der dank seiner kompakten Größe problemlos in eine Hosen- oder Jackentasche passen könnte, setzt sich aus sieben Einzelplatinen zusammen — einem Motherboard, dem Touch Interface und fünf weiteren, die alle notwendigen Sensoren enthalten. Zusammen mit einem 128x128 Pixel-Display finden die Platinen in einem schlichten Plastikgehäuse Platz. Diese bausteinartige Zusammensetzung soll es zukünftigen Nutzern ermöglichen, den Arducorder nach Belieben zu modifizieren oder mit zusätzlichen Sensoren auszustatten.

Der erste Prototyp des Arducorder Mini enthält folgende Sensoren:

Atmosphärische Sensoren
• Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Measurement Specialties HTU21D
• Umgebungsdruck: Bosch Sensortec BMP180
• Gassensor: SGX-Sensortech MICS-6814

Elektromagnetische Sensoren
• Dreiaxiales Magnetometer: Honeywell HMC5883L
• Lightning sensor: AMS AS3935
• Röntgen- und Gammastrahlen-Detektor: Radiation Watch Type 5
• Niedrigauflösende Wärmekamera: Melexis MLX90620 16×4
• Linear-Polarimeter: 2x TAOS TSL2561
• UV-Lichtsensor: Silicon Labs Si1145
• Spektrometer: Hamamatsu C12666MA micro-spectrometer

Räumliche Sensoren
• Inertiale Messeinheit: Invensense MPU-9150 9-axis

Andere Sensoren
• Mikrofon: Analog Devices ADMP401

Auch wenn unzählige Forscher, Hobbyabenteurer, Technikfreaks — und „Star Trek-Fans“ — sich sehnlichst einen Arducorder Mini wünschen dürften: Derzeit ist noch nicht bekannt, ob Jansens Erfindung bald auch wirklich in den Regalen stehen wird. 

GQ Empfiehlt