Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Samsung Gear Fit 2: Die perfekte Mischung aus Smartwatch und Fitness-Tracker

von Dominik Schönleben
Samsungs neues Wearable ist ein Hybrid. Das Gear Fit 2 soll die besten Aspekte von Fitness-Armbändern und Smartwatches verbinden. WIRED hat getestet, ob sich der Kompromiss lohnt.

Fitness-Tracker und Smartwatches nähern sich aneinander an, verbinden ihre Funktionen mehr und mehr zu einer Einheit. Viele Geräte wollen gleichzeitig alle wichtigen Daten übers Workout liefern und die praktische Verlängerung des Smartphones sein. Das Samsung Gear Fit 2 ist eines dieser neuen Hybrid-Geräte für Android-Nutzer.

Die neue Fitness-Uhr von Samsung ist ähnlich kompakt wie die meisten einfachen Tracker, kann aber mehr: Sie besitzt eingebautes GPS, misst den Puls statt nur der Herzfrequenz, und erlaubt das Installieren von Drittanbieter-Apps. Damit ist das Armband eine perfekte Alternative, wenn einem ein Tracker zu wenige Funktionen hat, man sich aber keine wuchtige Smartwatch ans Handgelenk hängen möchte.

Worin das Samsung Gear Fit 2 glänzt: Es ist leicht, angenehm zu tragen und flexibel. Das Kunststoff-Armband wirkt zwar nicht besonders luxuriös, dafür kann man es aber zum Beispiel nach dem Sport problemlos abwaschen.

Aktiviert wird die Uhr entweder per Knopfdruck oder durch das Drehen des Handgelenks. Letzteres ist jedoch wie bei vielen anderen smarten Armbändern oft träge oder funktioniert gar nicht. Ansonsten wird das Samsung Gear Fit 2 durch simples Swipen gesteuert. Nach links kommt man zu den Nachrichten, die vom Smartphone übertragen wurden.

Dabei unterstützt das Armband alle gängigen Apps – was keine Selbstverständlichkeit ist, wie man etwa an Blaze sehen kann, der neuen Fitness-Smartwatch von Fitbit. Diese unterstützt nicht einmal den Facebook Messenger oder WhatsApp. Schade bei der Gear Fit 2 ist, dass man längere Nachrichten oder E-Mails nicht komplett auf der Uhr lesen kann, sondern der Text nach einer gewissen Länge abgeschnitten wird.

Swipt man nach rechts, bekommt man Zugriff auf die Daten, die das Armband erfasst hat. Diese werden übersichtlich und klar dargestellt. Man muss für einen Tagesvergleich oder für eine Übersicht also nicht das Smartphone rausholen. Dabei kann man durch Tappen direkt auf der Uhr die nächste Workout-Session starten.

Neben den üblichen Voreinstellungen für Laufen und Radfahren gibt es auch ungewöhnlichere Aktivitäten wie Yoga, Pilates oder das Training auf der Rudermaschine. Das Tracking funktioniert komplett ohne Smartphone. Nutzt man trotzdem die App, kann man auch ein Workout-Programm starten, das einem per Sprachausgabe sagt, wie es im Training weitergeht – was sich leider ziemlich mechanisch und hölzern anhört. Fürs Schwimmen ist die Samsung Gear Fit 2 ungeeignet, da sie nur wasserresistent, aber nicht wasserdicht ist.

Während des Workouts erfasst der Tracker per GPS auch ohne Smartphone die zurückgelegte Route und zeigt live den Puls auf dem Display an. Trotz seiner kompakten Größe besitzt das Armband also all jene Funktionen, die man sonst von Sportarmbändern wie beispielsweise den Geräten von Garmin gewöhnt ist.

Das Samsung Gear Fit 2 kann zwar auch den Schlafrhythmus erfassen, aufgrund der kurzen Akku-Laufzeit des Geräts ist das jedoch nicht besonders sinnvoll. Spätestens nach drei Tagen ist die Batterie leer – mit aktiviertem GPS schneller –, weshalb es nahe liegt das Armband über Nacht in die Ladestation zu stecken. Wer also Wert darauf legt, seinen Schlaf regelmäßig zu tracken, sollte auf ein anderes Armband zurückgreifen.

Der größte Kritikpunkt des Hybrid-Armbands von Samsung sind seine Apps. Die verschiedenen Funktionen verteilen sich bereits mit der Basis-Installation auf zwei Apps, weitere können hinzugefügt werden. Anstatt dass man diese jedoch über den Google Play Store installiert, muss man dafür den integrierten Samsung Store nutzen – zumindest für die meisten Apps. Will man also etwas einstellen oder sucht nach einer bestimmten Funktion, bleibt einem nichts anderes übrig, als zwischen den Apps hin und her zu wechseln, bis man die richtige gefunden hat.

Bisher ist eine der praktischsten Funktionen von Smartwatches noch nicht integriert: Navigation. Für die erste Generation des Samsung Gear Fit gab es eine inoffizielle App, die es möglich machte, sich von Google Maps durch die Stadt leiten zu lassen. Doch die ist mit dem Gear Fit 2 bisher nicht kompatibel. Einer der wenigen Momente, in denen eine reine Smartwatch einen klaren Vorteil hätte.

Das Samsung Gear Fit 2 bleibt trotzdem eines der besten Armbänder auf dem Markt. Vor allem, wenn man sich nicht so richtig zwischen Smartwatch und Fitness-Tracker entscheiden kann, bietet es einen guten Kompromiss. Auch der Preis von knapp 200 Euro spiegelt diese Position zwischen zwei Kategorien wieder.

Im Überblick:
– Der perfekte Hybrid zwischen Smartwatch und Fitness-Tracker
– Nicht wasserdicht und deswegen ungeeignet für Schwimmer
– Verwirrend: Die Funktionen des Armbands sind über mehrere Apps verteilt
– Keine Google-Maps-Navigation übers Armband

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++ 

GQ Empfiehlt
Fitbit kauft sich mehr Medizinwissen

Fitbit kauft sich mehr Medizinwissen

von WIRED Staff