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Der Name Commodore soll bald auf einem Smartphone stehen – ein Comeback?

von Michael Förtsch
Commodore meldet sich zurück. Der Name des legendären C64- und Amiga-Entwicklers soll angeblich bald auf einem eigenen Smartphone prangen. Doch das nostalgische Retro-Comeback weckt durchaus Skepsis.

Jeder, der in den 80er Jahren groß wurde, kennt den Namen Commodore. Das war die Firma, die den Computerklassiker C64 erschuf und später weitere Rechnerikonen wie Amiga 500 und Amiga 1200 baute. Jetzt soll das 1994 pleite gegangene Unternehmen sein Comeback erleben. Oder zumindest dessen Name. Denn die zwei italienischen Geschäftsleute Massimo Canigiani und Carlo Scattolini haben sich die Markenrechte geschnappt. Mit ihrer Firma Commodore Business Machines wollen sie noch diese Woche ihren ersten Commdore-„Computer“ in Deutschland, Frankreich und anderen EU-Ländern veröffentlichen — ein Smartphone. Commodore PET soll das Telefon heißen, und damit eine Hommage an den gleichnamigen Rechner von 1977 sein, mit dem Commodore einst erste Erfolge verbuchte.

Anders als der Retro-Computer ist das Smartphone wenig ambitioniert.

Anders als der Retro-Computer ist das Smartphone aber wenig ambitioniert, sondern soll ein Android-Gerät der Mittelklasse darstellen. Ein 5,5 Zoll Display mit einer Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixeln werden versprochen. Dazu ein Octa-Core-Chip mit je 1,7 Gigaherz, eine 13 Megapixel-Kamera auf der Rück- und eine 8-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite. Abseits dieser Grundausstattung soll es die Wahl zwischen zwei Varianten mit entweder zwei oder drei Gigabyte RAM und 16 oder 32 Gigabyte internen Speicher geben, die dann mit 275 oder eben 330 Euro zu Buche schlagen. Ausgeliefert werden würde das PET mit einem angepassten Android 5.0, auf dem als besondere Features der C64-Emulator VICE-C64 und der Amiga-Emulator Uae4All2-SDL vorinstalliert wären. Nostalgische Gamer soll das PET so ansprechen.

Klingt gut? Schon. Merkwürdig erscheint jedoch, dass das Commodore PET trotz angeblichen Verkaufsstarts derzeit nirgendwo bestellbar scheint und auch den großen Mobilfunkanbietern nicht bekannt ist. Bei O2 habe man etwa keine Informationen über den Deutschlandstart eines solchen Smartphones. Bei T-Mobile habe man hingegen zwar mal etwas vom PET gehört, hätte einen eventuellen Verkauf jedoch rechtzeitig über offizielle Kanäle verkündet. Zudem wird das Gerät weder bei Amazon noch bei bekannten Smartphone-Shops gelistet. Selbst auf der offiziellen Website finden sich aktuell keine Hinweise auf das Telefon oder darauf, wo man es bekommen kann. Ist vielleicht alles ein Fake?

Zumindest äußert das Fachblog Android Police Bedenken hinsichtlich der proklamierten Besitzverhältnisse des Commodore-Namens, und dass das vermeintliche Retro-Smartphone eine allzu generische Konfiguration aufweist. Laut Android Police handle es sich beim PET mit ziemlicher Sicherheit um ein sogenanntes No-Name- oder Kit-Phone, wie sie etwa unter der Bezeichnung „MT67522“ massenweise in China gefertigt und anschließend von Firmen mit eigenem Namen und Logo bedruckt werden. Hackinformer verweist etwa auf eine erstaunliche Ähnlichkeit des PET mit dem Wa Phone von Grgatec. Nicht nur das Äußere, auch die Innenleben der Geräte stimmen überein.

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