Wohl nie zuvor war die Fantasie eines Menschen so effektiv im Vergleich zur Funktionsfähigkeit seines Körpers: Der vollständig gelähmten Amerikanerin Jan Scheuermann ist es gelungen, Roboterarme und Flugsimulatoren zu bedienen — indem sie sich die Steuerung nur vorstellte. Die Versuche des US-Militärs beruhen auf Erregungsübertragung in Nervenzellen.
Implantate stimulieren den Gehirnbereich, der für die Benutzung der Arme verantwortlich ist.
Seit elf Jahren ist Scheuermann durch eine seltene Genkrankheit in beiden Beinen und Armen vollständig gelähmt. Für das Forschungsprojekt der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums, ließ sich die zweifache Mutter zwei erbsengroße Elektroden auf die linke motorische Rinde im Großhirn einpflanzen. Die Implantate stimulieren den Gehirnbereich, der für die Benutzung der Arme und der rechten Hand verantwortlich ist.
Die Idee, einen Simulator des F-35 Joint Strike Fighter zu fliegen, kam von Scheuermann selbst. Im Gegensatz zu echten Piloten, die einen Joystick bedienen, wenn sie den Flugsimulator fürs Training nutzen, wollte Scheuermann den neuesten Kampfjet des Pentagons direkt über ihre Gedanken steuern. „Sie ist noch nie geflogen, also hat sie den Simulator einfach direkt durch Erregung der Nervenzellen bedient“, erklärt Arati Prabhakar, Direktorin von DARPA.
Seit elf Jahren ist Scheuermann durch eine seltene Genkrankheit in beiden Beinen und Armen vollständig gelähmt. Für das Forschungsprojekt der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums, ließ sich die zweifache Mutter zwei erbsengroße Elektroden auf die linke motorische Rinde im Großhirn einpflanzen. Die Implantate stimulieren den Gehirnbereich, der für die Benutzung der Arme und der rechten Hand verantwortlich ist.
Die Idee, einen Simulator des F-35 Joint Strike Fighter zu fliegen, kam von Scheuermann selbst. Im Gegensatz zu echten Piloten, die einen Joystick bedienen, wenn sie den Flugsimulator fürs Training nutzen, wollte Scheuermann den neuesten Kampfjet des Pentagons direkt über ihre Gedanken steuern. „Sie ist noch nie geflogen, also hat sie den Simulator einfach direkt durch Erregung der Nervenzellen bedient“, erklärt Arati Prabhakar, Direktorin von DARPA.
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Die Flugversuche gehören zu einer ganzen Reihe erfolgreicher Experimente, die Scheuermann schon hinter sich hat: In den ersten Versuchen schaffte sie es, einen Roboterarm mit Gedankenkraft zu kontrollieren. Die Amerikanerin brachte ihn dazu, ihr eine Tafel Schokolade an den Mund zu reichen, so dass sie zubeißen konnte. Dann entdeckten die Forscher, dass Scheuermann sowohl eine linke als auch eine rechte Armprothese steuern konnte, obwohl der linke Motorcortex eigentlich nur dafür verantwortlich ist, die Bewegung der rechten Seite zu kontrollieren.
Die Erfolge machen Hoffnung auf ganz neue technische Möglichkeiten — und eine Zukunft, in der das menschliche Gehirn von den Beschränkungen des eigenen Körpers vollständig befreit ist. Bis die Forschungen wirklich den Alltag verändern könnten, sei es aber noch ein langer Weg, sagt Prabhakar. Die DARPA-Direktorin ist sich bewusst, dass die Forschung auch ethische Fragen aufwirft: „Wir können uns alle vorstellen, welch tolle Dinge nun realisiert werden könnten — aber auch welche möglicherweise schockierenden.“