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5 Serien für alle, die keine Lust auf Game of Thrones haben

von Cindy Michel
Je näher die Premiere der sechsten Staffel von Game of Thrones rückt, desto schlimmer wird es: Berichte über Everybody's Fantasy-Darling fluten sämtliche Medienportale, es scheint fast so, als gäbe es keine andere Serie mehr unter dem Video-on-Demand-Himmel. WIRED beweist das Gegenteil und präsentiert fünf Streaming-Serien für Leute, die keine Lust auf das Mittelalter-Dallas haben.

Wenn die Intrigen und Morde, Spekulationen und Verzweiflungsakte rund um den Eisernen Thron am 25. April wieder beginnen, fühlt es sich an, als drohe die ganze Welt in Westeros zu versinken. Film- und Serienpublikationen richten ihr Spotlight auf die Lannisters, Starks, Targaryens, Littlefingers und wie sie alle heißen mögen. Wie ein schwarzes Loch liegt Game of Thrones über den Bildschirmen und scheint alle anderen Serienstarts in sich aufzusaugen. Aber wie in der von George R.R. Martin kreierten Welt, lohnt es auch im Binge-Watching-Universum, die Illusion anzuzweifeln.

Denn es gibt sie noch, die Serien, die im Schatten des übermächtigen Fantasy-Lieblings existieren. WIRED stellt euch fünf Sendungen vor, für die wir sogar Urlaub nehmen würden, um ganz entspannt einige Tage lost in Binge-Watching-Space zu sein.

Billions

Das aus Intrigen gesponnene Netz, das die Protagonisten der neuen Serie Billions umgarnt, ist ähnlich dicht und klebrig wie das in Game of Thrones. Aber keine Angst, das und der Termin der Erstausstrahlung am 25. April sind wohl die einzigen beiden Dinge, die das Wall-Street-Drama mit der blutigen Fantasy-Show gemeinsam hat.

Billions nimmt seinen Titel wörtlich. Denn genau darum geht es in der Serie, die die amerikanische Finanzwelt zum Setting hat: um Billions of Dollars, Milliarden von Dollar. Zwei Alphamännchen, der Selfmade-Milliadär Bobby Axelrod (Damian Lewis) und der karrierefixierte US-Staatsanwalt Chuck Rhoades (Paul Giamatti), geraten aneinander, ihr Disput ist die Triebfeder der Story. „In diesem Business geht es nur darum, sein Gegenüber zu vernichten“, erklärt der erfolgreiche Hedgefond-Manager Axelrod. An der Wall Street gelten ähnliche Gesetze wie bei Highlander: „Es kann nur einen geben.“ Auch wenn die männlichen Figuren derart machohafte Monologe raushauen, sind es doch die Ehefrauen (gespielt von Maggie Siff and Malin Akerman), die wirklich die Fäden in der Hand halten.

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Glaubt man die Entstehungsgeschichte der Show, wie sie der Serienschöpfer Brian Koppelman erzählt, kann man sich auf eine ziemlich realistische Darstellung der Wall Street und ihrer Bewohner freuen: „Wir haben mit vielen Finanzmanagern auf der einen und Anwälten auf der anderen Seite gesprochen – oft spät abends, wenn sie schon ein paar Drinks hatten“, sagt Koppelman. „Dabei haben sie uns, quasi ohne es zu merken, das Drehbuch geschrieben.“

Die erste Folge von Billions wird im deutschsprachigen Raum am 25. April um 22 Uhr auf Sky ausgestrahlt.

11.22.63 – Der Anschlag

Was wären Film und Literatur ohne das „Was wäre, wenn“-Prinzip? Was wäre, wenn die Nazis den Mond besiedelt hätten? Was wäre, wenn Kolumbus niemals zur See gefahren wäre? Oder was wäre, wenn das Attentat auf John F. Kennedy verhindert worden wäre? Mit Letzterem beschäftigt sich die neue Mystery-Science-Fiction-Serie 11.22.63 – Der Anschlag, produziert von keinem Geringeren als J.J. Abrams (hier im WIRED-Interview), die auf der Romanvorlage von Stephen King basiert.

Die Story hört sich so verrückt an, dass sie schon wieder gut sein muss: Der Highschool-Lehrer Jake Epping (James Franco) isst seinen Burger mit Fritten am liebsten im Diner seines Freundes Al Templeton (Chris Cooper). Doch sein Stammlokal ist mehr, als nur Teilmanifestation des American Way of Life –sondern auch ein Zeitreiseportal. Genauer gesagt befindet sich dieses in der Abstellkammer des Lokals und führt in das USA der frühen 1960er Jahre, die JFK-Ära.

Templeton ist schwerkrank und bittet daher seinen Freund Epping, für ihn durch die Zeit zu reisen, um das Attentat auf den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy zu verhindern. Da der Lehrer gerade mitten in seiner Scheidung steckt, hungernd nach dem Sinn des Lebens, willigt er ein. Und plötzlich findet sich Epping wieder zwischen Pettycoat und Heckflossen, in einer Vergangenheit die zunehmend gefährlicher wird.

Zu sehen gibt es die achtteilige Serie jeden Montag ab 21 Uhr auf Fox bei Sky, Serienstart war der 11. April.

Marseille

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Frankreichs Antwort auf House of Cards heißt Marseille und protzt ähnlich wie das amerikanische Pendant mit einer hochkarätigen Besetzung. Netflix engagierte für seine erste Produktion in französischer Sprache die beiden Leinwandstars Gérard Depardieu und Benoît Magimel. Wie es sich für eine richtige Politserie gehört, dreht sich auch in Marseille alles um die Macht.

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„Ich werde mir Marseille holen, es aus deinen Fängen reißen.“ Mit dieser ziemlich deutlichen Kampfansage bezieht Lucas Barres (Magime) schon im Trailer eine klare Position gegenüber seinem früheren Mentor und Noch-Bürgermeister Robert Taro (Depardieu). 25 Jahre leitete er die Geschicke der Metropole. Doch das könnte sich mit dem bevorstehenden Wahlkampf ändern, wenn Taro das erste Mal ernstzunehmende Konkurrenz bekommt. Ausgerechnet sein politischer Zögling, Lucas Barres, versucht ihm sein Amt streitig zu machen – und das mit allen erdenklichen Mitteln.

Denn Barres schreckt vor keiner noch so großen Lüge, Intrige oder gar Verbrechen zurück. So provozierend und aggressiv sich der jüngere, machtgeile Politiker auch geben mag, seinen ehemaligen Förderer schüchtert er so schenll nicht ein, denn Taro ist „ein Krokodil. Bereit zu beißen, zu töten und zu fressen!“

Netflix veröffentlicht alle acht Teile der ersten Staffel weltweit am 8. Mai.

The Night Manager

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Die Bücher des ehemaligen MI6-Agenten und Autors John le Carré sind gefragt: Nachdem die mehrmals prämierte Verfilmung seines Spionagethrillers Dame, König, As, Spion mit Gary Oldman in der Hauptrolle die Nerven des Kinopublikums blank legte, adaptierte jetzt AMC sein späteres Buch Der Nachtmanager als Miniserie.

Wie in den meisten Geschichten le Carrés gibt es darin kein Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse. Die Figuren sind durch und durch menschlich, mal handeln sie moralisch korrekt, mal sind sie nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht oder einfach zu schwach, um das vermeintlich Richtige zu tun. Während le Carré seinen Nachtportier in die Zeit des Kalten Krieges hineinschrieb, wird in der Serie der Arabische Frühling in Kairo zum Setting der Miniserie.

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Die Hauptfigur Jonathan Pine (Tom Hiddleston), Nachtportier in einem Luxushotel, wird in illegale Waffengeschäfte verstrickt. Kurz darauf wird seine Geliebte ermordet. Pine sinnt auf Rach an dem verantwortlichen Waffendealer Richard Onslow Roper (Hugh Laurie). Als Informant für den britischen Geheimdienst schleust Pine sich in die Szene um Roper ein. Eine der größten Gefahren dabei: dass er selbst zum Kriminellen wird.

Die achtteilige Miniserie gibt es seit Ende März bei Amazon Prime Video.

Grace and Frankie

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Wer auf cleveren Humor und kuriose Lebensgeschichten steht, dem dürfte die Netflix-Comedy Grace and Frankie gefallen. In der ersten Staffel werden die beiden Seniorinnen Grace (Jane Fonda) und Frankie (Lily Tomlin) von ihren Ehemännern Robert (Martin Sheen) und Saul (Sam Waterston) verlassen. Denn die beiden Mittsiebziger bringen nach Jahrzehnten den Mut auf, sich zu outen und gleichzeitig ihren Frauen zu beichten, dass sie in einander verliebt sind. Sie wollen den Rest ihres Lebens miteinander verbringen – als Paar und ohne Frauen. Obwohl die beiden Verlassenen unterschiedlicher nicht sein könnten, gründen sie zwangsweise eine WG und freunden sich letztendlich an. Die erste Staffel endet mit einem ziemlichen Knaller.

Bittersüß portraitiert die Serie das Leben der vier Mittsiebziger mit allen Tücken und Wehwehchen, die das Alter zwangsläufig mit sich bringt. Sie zeigt aber auch, dass das Leben, egal wie alt man sein mag, immer lebenswert sein kann und es nie zu spät ist – man muss es nur zulassen.

Wer die ersten zwölf Folgen noch nicht gesehen hat, kann das noch bis zum 6. Mai nachholen, dann veröffentlicht Netflix die zweite Staffel. 

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