Blond & Bieber, ein Berliner Designstudio, macht Algen fashionfähig. „Algaemy“ nennen Rasa Weber und Essi Glomb ihr Verfahren, mit dem sie Stoffe oder Schuhe mit aus Mikroalgen gewonnenen Farbpigmenten färben. Jede Spezies hat einen speziellen Ton, vom leuchtenden Rot der Haematococcus pluvialis bis zum Grün der Spirulina platensis.
„Wir entdecken immer wieder neue Arten und probieren sie aus“, sagt Glomb. Ihre natürliche Farbpalette haben sie in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart entwickelt.
Gezüchtet werden die Algen in Glasflakons, mit Wasser, Sonne und CO2. Dann werden sie gefiltert, zu einer Druckpaste angerührt und mit einem analogen Textildrucker über den Stoff gerollt. „Wir nutzen ein neues Material auf traditionelle Art“, sagt Glomb.
Bei dem im März gelaunchten Projekt „Sleep with us“ ist es umgekehrt: In das klassische Material (Filz) sind textile Sensoren eingearbeitet, die Schlafbewegungen aufzeichnen und eine Lampe dimmen. „Beim Handwerk der Zukunft werden Textilien Teil der Kommunikation“, so Rasa Weber.