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Batman, der Joker und Prinzessin Leia auf Narzissmus-Trip im 17. Jahrhundert

von Christopher Pramstaller
Wie würden Superhelden aussehen, wenn sie im 17. Jahrhundert gelebt und die flämischen Meister sie in Ölfarben auf der Leinwand festgehalten hätten? Der französische Fotograf Sacha Goldberger hat die ikonografischen Welten von Comic und Malerei aufeinanderprallen und so faszinierende Portraits entstehen lassen.

Super Flemish“ nennt Goldberger seine Serie. Die Superhelden unserer Zeit inszeniert er mit den Portraitechniken, die sich seit dem Spätmittelalter in den heutigen Niederlanden etablierten. Amerikanischen Ikonen wie Superman, Batman oder den Joker inszeniert der Künstler in der typischen Atomsphäre damaliger Ölmalerei. Pose, Licht und Schatten beherrschen die kraftvollen Bilder.

„Superhelden verbringen ihr Dasein meist verhüllt und unerkannt – sie bleiben anonym“, sagt Goldberger. „Die Portraits geben ihnen die Chance, den Narzissmus darzustellen, der ihnen sonst verweigert wird.“ Die Figuren, die sonst ohne Atempause die Welt retten sollen und bis in alle Ewigkeit in ihrer Rolle feststecken, rücken hier selbst in den Mittelpunkt.

Einerseits will Goldberger die Helden seiner Kindheit feiern – andererseits sich aber auch ein einer neuen Einschätzung ihrer Rolle versuchen. Mit der Inszenierung im mit Patina überladenen Setting lässt er ein Gefühl von Einsamkeit und großer Melancholie entstehen.  

Nicht nur die Inszenierung der einzelnen Bilder war aufwändig – an dem Projekt waren insgesamt 110 Personen beteiligt. Acht Monate dauerte allein das Casting, ein ganzes Team war mit dem Kostümdesign beschäftigt. Und nach den Aufnahmen waren die Bilder noch lange nicht fertig, drei Monate dauerte die digitale Bearbeitung. Erst dann war Goldberger mit der Inszenierung zufrieden. 

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