Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

In Stockholm sollen alte Strommasten zu Picknick-Türmen werden

von Juliane Görsch
Was passiert, wenn Strommasten nicht mehr gebraucht werden? Kleiner Tipp: „Nichts“ gehört nicht länger zu den richtigen Antworten. Der schwedische Architekt Anders Berensson hat ein Konzept entwickelt, um die ausgemusterten Strommasten im Stadtpark von Stockholm in Picknick-Türme umzuwandeln.

Ein Picknick auf der grünen Wiese. Klingt entspannend, aber seien wir ehrlich, ein wenig dröge ist es doch auch. Im Norra Djurgården Stadtpark soll dem herkömmlichen Im-Gras-sitzen-und-Schnittchen-Essen deshalb ein Upgrade verpasst werden – zumindest wenn es nach dem Architekten Anders Berensson geht.

Der Royal Court of Sweden, dem der Park gehört, hatte nach alternativen Nutzungskonzepten gesucht, um zwölf ausgediente Freileitungsmasten nicht dem Verfall überlassen zu müssen. Sie abzubauen sei schlicht zu teuer gewesen.

Berensson entwickelte deshalb ein Konzept, um zwei der metallenen Masten in Aussichts- und Picknicktürme umzuwandeln. Dazu sollen Wendeltreppen und Windschutzgeländer angebracht werden, die zu hölzernen Aussichtsplattformen mit Blick auf die Stadt und den Park führen. Im Sommer seien diese perfekt für ein Picknick in luftiger Höhe.

Die sogenannten Power Tower besitzen für Berensson und sein Architekturbüro großes Potenzial, wie er dem Architekturmagazin Dezeem erzählt: „Wir als Büro und [der Royal Court of Sweden] als Kunde sehen einen historischen Wert darin, einige dieser riesigen Türme zu erhalten – es sind ziemlich beeindruckende Bauten. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, sie für etwas Anderes zu nutzen als Stromleitungen zu tragen – quasi ein Turm zum Nulltarif! Natürlich gibt es da noch den ökonomischen Vorteil, sie nicht abreißen zu müssen.“

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++

Da die Türme einst schwere Leitungen über die Baumwipfel des Parks trugen, sind sie stabil genug, um Aussichtsplattformen und Treppen zu beherbergen. Alle Bestandteile werden dennoch aus Holz gefertigt, um Gewicht zu reduzieren. Am Eingang jedes Turmes soll sich zudem ein Kiosk befinden, in dem Snacks und Getränke verkauft werden, damit die Besucher für das Picknick über den Bäumen auch ausgerüstet sind.  

Anders Berensson hat schon in der Vergangenheit architektonische Konzepte für Stockholm entwickelt. So zum Beispiel ein 133 Meter hohes Haus, welches komplett aus Holz gebaut wird sowie eine Reihe von Hochhäusern, die durch luftige Brückengänge miteinander verbunden sind. Hinter diesen Konzepten steckte Stockholms liberale Center Partei, die nach Ideen für die schnell wachsende Einwohnerzahl suchte. Im Gegensatz zu diesen nicht umgesetzten Konzepten, sollen die Power Tower aber Wirklichkeit werden. Anders Berensson sucht zurzeit nach einer Finanzierungsmöglichkeit für das Projekt.

GQ Empfiehlt
Diese energieautarken Wohnhäuser bestehen aus Müll

Diese energieautarken Wohnhäuser bestehen aus Müll

von Benedikt Plass-Fleßenkämper

Best of Design 2016: Die WIRED Auswahl

Best of Design 2016: Die WIRED Auswahl

von Timo Brücken