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Dieser Bauplan für Tokio sieht aus wie aus einem Anime

von Michael Förtsch
Ein amerikanisches Architekturbüro hat einen futuristischen Plan zur Erweiterung von Tokio: Mitten in der Bucht vor der japanischen Metropole sollen mehrere sechseckige Inseln und ein riesiges Hochhaus entstehen.

Kohn Pedersen Fox sind für Gebäude wie das Kronenhochhaus in Frankfurt am Main, das World Financial Center in Shangai oder das International Commerce Centre in Hong Kong bekannt. Jetzt schlagen die Architekten vor, einen neuen Distrikt vor der Küste Tokios zu errichten. „Next Tokyo 2045“ heißt der Entwurf, der glatt aus „Ghost in the Shell“ oder „Akira“ stammen könnte.

Die Bauten sollen vor allem den Herausforderungen des Klimawandels, dem steigenden Meeresspiegel und möglichen Tsunamis trotzen. Dafür wollen die Planer, anders als etwa bei den Palm Islands vor Dubai, keine zusammenhängende Landmasse aufschütten, sondern kleine Inseln in der Bucht vor Tokio arrangieren. Diese sollen in erster Linie aus hohen Mauern in Form von hexagonalen Ringen bestehen. Dadurch würden sie sich selbst, aber auch den Rest der Stadt vor Wind und Wellen schützen.

Der Bauplan: Zwischen Kawasaki und Kisarazu sollen sechseckige Flächen mit Durchmessern von 150 bis 1500 Metern auf der Meeresoberfläche platziert werden. Darauf sollen zum Teil dicht gepackte Wohn-, Gewerbe-, und Büroanlagen gebaut werden, die sich wie Polygone ineinander schachteln oder als schmale Türme aufragen.

Andere Inseln hingegen würden nur am Mauerrand mit Gebäuden bestückt. Der offene Innenraum könnte dann als Ackerfläche, Reisplantage, Trinkwasserreservoir oder zur Algenzucht genutzt werden. Auch künstliche Strände sollen darin Platz finden.

Das Herz der Wasserstadt wäre der Sky Mile Tower, ein 1,6 Kilometer hoher Wolkenkratzer, der sogar das 828 Meter messende Burj Khalifa in Dubai überragen würde. Die 460 Etagen des Turms wären auf 15 schmale Segmente verteilt, die sich jeweils in Dreiergruppen überlappen. So wäre das Turmzentrum hohl und die starken Seewinde könnten einfach hindurchwehen. Trotzdem würde der Turm Wohnraum für 55.000 Menschen bieten.

Insgesamt ist der futuristische Stadtteil auf 500.000 Einwohner ausgelegt. Um all diesen ein schnelles Vorankommen zu ermöglichen, sollen zwischen den Inseln ein Wasserbus und eine Einschienen-Bahn verkehren. Zwischen Next Tokyo 2045 und dem Festland sehen die Architekten zudem ein Netzwerk von Tunneln vor, die unter anderem für einen Überschallzug gedacht sind, dieser ähnelt dem Hyperloop. Damit soll auch ein rascher Austausch von Waren und Nahrungsmitteln ermöglicht werden.

In Sachen Energieversorgung wäre der marine Distrikt unabhängig: Photovoltaikanlagen an allen Gebäuden, hexagonale Ringe als Mauern sowie gesonderte Wellenbrecher sollen die Energie von Sonne, Wasser und Wind zur Stromerzeugung nutzen. Wie die Architekten von Kohn Pedersen Fox erklären, ist der Entwurf zunächst nur eine Vision. Allerdings lasse sich diese durchaus mit schon heute vorhandenen Technologien bis 2045 realisieren — wenn man nur wolle. 

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