1000 Einwohner hat das Bergdorf Vals im Schweizer Kanton Graubünden – trotzdem gibt es dort demnächst vielleicht einen Helikopter-Landeplatz. Ein amerikanischer Stararchitekt soll in dem Ort Europas höchstes Gebäude und zugleich das höchste Hotel der Welt bauen: einen Hotelturm, der genau so weit in den Himmel ragt wie das Empire State Building. 381 Meter und 82 Stockwerke ist das Modell hoch, das Thom Mayne, Gewinner der Architektur-Trophäe Pritzker Prize, zusammen mit den Investoren Remo Stoffel und Pius Truffer gerade vorgestellt hat.
Die Grundfläche des minimalistischen Hotel-Turmes beträgt 30 mal 16 Meter, im Inneren befindet sich ein spindelförmiges Treppenhaus, die Fassade ist komplett aus Glas, damit sich darin die Berglandschaft widerspiegeln kann. 107 Gästezimmer und Suiten, mehrere Spa-Räume, ein Ballsaal, eine Bibliothek, Restaurants, ein Café, eine Sky-Bar, eine Galerie, einen Swimming-Pool und ein Fitnesszentrum soll der dünne, lange Turm beherbergen. Das Zielpublikum sind Geschäftsreisende und der Jetset, dem es wichtig sein könnte, dass man mit dem Hubschrauber nur 15 Minuten nach St. Moritz braucht.
Mayne, Gründer des Architektenbüro Morphosi in Los Angeles, hat nun erste Bildmontagen veröffentlicht, die zeigen, wie sich sein Turm in der Schweizer Landschaft macht. Im Jahr 2019 soll die neue Luxusunterkunft „7132 Tower“ fertig sein. Der japanische Architekt Tadao Ando hat außerdem einen 35000 Quadratmeter großen Park entworfen, der schon in zwei Jahren begehbar sein soll. Ob es zu alldem kommen wird, entscheiden die Einheimischen im Rahmen einer Abstimmung. Kritiker bezeichnen den „Dubai-Turm“ als eine Verschandelung der Landschaft, Befürworter sehen darin eine neue Chance, mehr Touristen anzuziehen.
Der Luxusturm soll in der Nähe eines denkmalgeschützten Thermalbades, entworfen von dem Architekten Peter Zumthor, und des zugehörigen Hotels 7132 gebaut werden.
