Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Evolution statt Unfalltod: Dieser Körper würde jeden Crash überleben [Update]

von Cindy Michel
Unsere Körper sind nicht dafür gemacht, einen Autounfall unbeschadet zu überstehen. Der von Graham schon. Die lebensechte Figur soll einen Menschen darstellen, dessen Körper sich durch Evolution den Gefahren des Straßenverkehrs angepasst hat. Dafür erhielt der Macher nun einen begehrten Preis.

Update, 20. Juni 2017: „Meet Graham“ hat den First Grand Prix in Cannes in der Sparte Health & Wellness gewonnen. Die Verkehrssicherheitskampagne von Clemenger BBDO war als Favorit gehandelt worden. Jurypräsident Mike Rogers sagte, sowohl die „herausragende Idee“ als auch die kreative Datennutzung seien Gründe für die Auszeichnung gewesen. Hier unser Text über das Projekt:

„Menschen können es überleben, wenn sie mit voller Geschwindigkeit gegen eine Mauer laufen, aber wenn es um eine Kollision mit Verkehrsmitteln geht, sind die Geschwindigkeiten höher, die Kräfte größer und die Chancen zu überleben geringer“, sagt Joe Calafiore, Vorsitzender der australischen Transport Accident Commission (TAC).

Die staatliche Organisation in Melbourne kümmert sich um die Belange von Verkehrsopfern und versucht, die Sicherheit auf den Straßen im Bundesstaat Victoria zu erhöhen.

Die neues TAC-Kampagne ist Graham – eine lebensechte, interaktive Figur, die auf Gefahren im Straßenverkehr und die Verletzbarkeit des Menschen aufmerksam machen soll. Der Traumaspezialist Christian Kenfield, der Unfallforscher David Logan und die Skulpturenkünstlerin Patricia Piccinini haben gemeinsam versucht, die Frage zu beantworten: Wie müsste der Körper eines Menschen aussehen, damit er den Gefahren des heutigen Straßenverkehrs gewachsen wäre?

In einer interaktiven Tour durch Grahams Körper kann der User sehen, auf welche Körperteile die Forscher ihren Fokus gelegt haben und wie Patricia Piccinini diese theoretischen Ansätze in der groteske Figur umgesetzt hat.

An Graham fällt zuerst sein großer quadratischer Kopf auf. Ein Mausklick zeigt den Grund für diese Form: Das Gehirn müsste sich wohl nicht verändern, um unfallsicher zu werden, sehr wohl aber der Schutz drumherum. Die Menge der Gehirnflüssigkeit müsste erhöht werden, damit das Organ bei einem Aufprall nicht gegen die Schädeldecken prallt. Und dafür muss eben der gesamte Kopf größer werden.

Auch Schädel, Gesicht, Nacken, Rippen, Haut, Beine oder Arme müssten stärker, biegsamer oder widerstandsfähiger werden, damit der Mensch im Straßenverkehr von heute bessere Überlebenschancen hat. Deswegen stellen sich die Forscher und die Künstlerin Graham mit hufartigen Beinen und Füßen vor, damit er schnell genug aus dem Weg springen könnte, wenn ein Auto auf ihn zu rast.

„Graham ist ein pädagogisches Instrument, das uns auch in den kommenden Jahren daran erinnern soll, warum es wichtig ist, die Sicherheit auf unseren Straßen zu verbessern“, sagt Joe Calafiore. Noch bis zum 8. August kann Graham in der State Library of Victoria besucht werden. 

GQ Empfiehlt
Diese Maschine weiß, welches Shirt zu deiner Stimmung passt

Diese Maschine weiß, welches Shirt zu deiner Stimmung passt

von Benedikt Plass-Fleßenkämper