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Amsterdam versinkt in einer Flut aus Licht

von Michael Förtsch
Durch globale Erwärmung und schmelzende Polkappen steigt der Meeresspiegel. Das könnte Amsterdam irgendwann zu Verhängnis werden, denn die Stadt liegt schon jetzt tiefer als die Wasseroberfläche. Der Künstler Daan Roosegaarde hat sie nun geflutet — wenn auch nur mit Licht.

Vom 11. bis 13. Mai 2015 wurde der Museumsplatz von Amsterdam nachts in einen kalten Schein getaucht. Wellen aus blauem Licht überrollten die weite Fläche zwischen dem Reichsmuseum, dem Stedelijk-Museum und dem Van-Gogh-Museum in zwei bis fünf Metern Höhe. „Waterlicht“ hat der Installationskünstler Daan Roosegaarde das visuelle Spektakel genannt. „Es zeigt, wie die Niederlande wohl ohne Dämme aussähen – eine virtuelle Flut“, sagt der 35-Jährige, der auch schon Bahnhöfe als Regenbögen und Radwege als Sternenhimmel inszeniert hat.

Das Kunstprojekt hatte zwei Anlässe: Einerseits kaufte das Reichsmuseum erst vor Kurzem ein Bild des Malers Jan Asselijn, das die Flut von Amsterdam im Jahre 1651 zeigt. Andererseits wollte Roosegaarde auf die nahezu unbeachteten Kosten und Mühen aufmerksam machen, die nötig sind, um die Niederlande und das Leben ihrer Bürger vor den Kräften der Natur zu schützen.

Realisiert wurde das unheimliche Schauspiel mit LED-Leisten, deren Licht durch Linsen gekrümmt und auf die feuchte Luft über dem Platz projiziert wurde.

Roosengaarde steuerte die Installation durch eine eigens konzipierte Software, mit der er im Februar schon das Deichgebiet des Flusses Ijssel mit einem künstlichen Nordlicht überzogen hatte. 

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