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Ralf Baecker macht Kunst aus kosmischer Strahlung, Gummibändern und Zufall

von Anna Schughart
Der Künstler Ralf Baecker macht digitale Prozesse sichtbar. In seiner neuen Installation in der NOME-Galerie in Berlin nutzt er dazu sogar die kosmische Hintergrundstrahlung.

Normalerweise sehen wir digitale Prozesse nicht. Sie verstecken sich in Handys, in Computern und wenn wir versuchen, sie zu bebildern, dann meist entweder mit blauen Lichtlinien oder vielen Nullen und Einsen. Der Künstler Ralf Baecker will digitalen Prozessen einen Raum geben und sie so sichtbar machen. So wie in seiner aktuellen Installation Noise + Order (Interface I), zu sehen in der Berliner Galerie NOME.

Noise + Order (Interface I) besteht aus vertikal verlaufenden Fäden, die jeweils oben und unten an einem Motor befestigt sind. Die Motoren werden zufällig ein- und ausgeschaltet, so dass sich die Linien anspannen oder lassen locker. Die einzelnen Fäden sind wiederum durch Gummibänder verbunden. Das heißt, sie beeinflussen sich gegenseitig, können einander hoch und runter ziehen, Strukturen und Muster bilden.

Die Arbeit der Motoren folgt keinem Programm oder Algorithmus. Stattdessen werden sie von Geigerzählern gesteuert, die die kosmische Hintergrundstrahlung messen. „Kosmische Hintergrundstrahlung klingt immer so metaphysisch, dabei ist das es eigentlich ganz banal: Atome zerfallen und bilden neue Teilchen. Die Geigerzähler detektieren das und generieren im System eine Bewegung“, erklärt Baecker.

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Und weiter: „Es gibt in der Komplexitätsforschung den Begriff ‚order from noise‘. Das bedeutet, dass ein System in dem Moment eine Ordnung herstellt, in dem Zufall hinzugefügt wird.“ So wie bei Noise + Order (Interface I): Die Messungen der Geigerzähler (Zufall) führen dazu, dass die roten Bänder Muster bilden (Struktur).

Die Ausstellung Noise + Order (Interface I) in der Kunstgalerie NOME in Berlin ist noch bis zum 18. Juni 2016 zu sehen.

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