Der Titel von Echelmans Licht- und Netzinstallationen lautet „1.8“. Das ist die Anzahl der Mikrosekunden, um die sich ein Tag auf der Erde als Resultat des Erdbebens und Tsunamis in Japan vor knapp fünf Jahren verkürzt hat. Die Künstlerin installierte die Netze anlässlich des Lumiere London, ein jährlich stattfindendes Lichterfest, das am vergangenen Donnerstag startete.
Die Netze wurden über dem Oxford Circus, einer großen Kreuzung in London, an vier gegenüberliegenden Hochhäusern angebracht. Echelman stellte bereits ähnliche Skulpturen in Prag, Washington D.C. oder Amsterdam aus.
Die Form der Netzskulpturen basiert auf den Daten zur Höhe der Tsunamiwellen, während diese sich über den Pazifischen Ozean bewegten. Echelman benutzte die Software Autodesk, die Daten in dreidimensionale Modelle umwandelt. Die Netze sind aus einem Kunststoff verknotet mithilfe eines Webstuhls oder per Hand. Echelman sagt, die benutzte Webtechnik sei seit mehr als 2000 Jahren gebräuchlich.
Der Farbton mit dem die Netze angestrahlt werden, kann von vorbeilaufenden Passanten ausgesucht werden. Per WLAN-Netzwerk können sie sich ein Bild der Skulpturen auf ihr Smartphone herunterladen und dieses farblich bearbeiten. Dabei können sie verschiedene Teile der Skulptur anwählen oder während es auf das Kunstwerk projiziert wird dabei zusehen, wie sie mit anderen Nutzern interagieren.