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In Jerusalem wird eine Pyramide gebaut

von Michael Förtsch
Die heilige Stadt Jerusalem ist bekannt für ihre engen Gassen und beharrliche Beständigkeit. Nun wird aber wohl alsbald eine riesige Pyramide aus dem Meer der niedrigen Häuser der Innenstadt emporragen.

Der Pyramid Tower getaufte Entwurf des Designers Daniel Libeskind soll direkt im historischen Herzen der Stadt verwirklicht werden. Mit 105 Metern würde er weithin sichtbar sein und als neuer Orientierungspunkt unter anderem traditionsreiche Orte wie den unmittelbar angrenzenden Machane-Yehudah-Markt überragen. Daher wurde der Bau erst jetzt nach langen Diskussionen des Stadtrats von Jerusalem zur Errichtung freigegeben. Denn dieser muss Neubauten und Hochhäuser, die in das bestehende Stadtbild eingreifen würden, absegnen.

Restaurant und Aussichtsplattform in der Pyramidenspitze

Die spitz zulaufende Struktur soll in ihren 26-Stockwerken rund 200 Appartements, Büros und ein Hotel beheimaten — und zugleich viel Licht auf eine vorgelagerte Plaza fallen lassen. Im Untergeschoss sollen in hohen Arkaden mehrere Geschäfte und ein Café entstehen. In der hohlen Spitze ist hingegen ein Restaurant und eine großzügige Aussichtsplattform angedacht, die einen freien Blick über die historische Metropole erlauben wird. In die soll sich der avantgardistische Bau zwar nicht in Sachen Form, aber mit einer durch lokal vorkommenden Naturstein und Jerusalemer Glas verzierte Fassade einpassen, für die der israelische Architekt Yigal Levi verantwortlich zeichnen wird.

In vier Jahren soll die Konstruktion der „Freedom Pyramid“ beginnen

In vier Jahren soll die Konstruktion des Hochhauses beginnen, das schon den Spitznamen „Freedom Pyramid“ bekommen hat. Jedoch zeigen sich zumindest teilweise auch schon Vorbehalte. Allerdings nicht gegen den Bau als solches, sondern gegen die pyramidale Erscheinung. Die Pyramide, so der Einwand einiger religiöser Gruppen, sei schließlich ein Symbol Ägyptens, aus dessen Knechtschaft das Volk Israel einst floh. Daniel Libeskind selbst versteht die Pyramide dagegen als „Vermittlung zwischen Tradition und Mythos“ und „Neuinterpretation einer großartigen Form.“

 

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