Ganze 900 Meter lang und 500 Meter breit soll die City of Mériens werden. Für ihr stromlinienförmiges Äußeres hat sich der Stararchitekt Jacques Rougerie von einem Mantarochen inspirieren lassen. In den breiten Flügeln und dem 120 Meter in die Tiefe ragenden Rumpf könnten bis zu 7000 Menschen Platz finden. Zumindest wenn sie sich der Forschung verschrieben haben.
Denn der 70-jährige Franzose sieht in seinem ebenso eleganten wie gigantischen Entwurf eine schwimmende Universitäts- und Forschungsstadt, deren Ziel es ist, unser Verständnis der Ozeane zu vertiefen. So soll es in dem Meeresungetüm neben Wohnarealen vor allem Labors, Unterrichtsräume und Observationseinrichtungen geben. Aber auch Sport- und Freizeitanlagen sind angedacht.
Jacques Rougerie
In einer künstlichen Lagune im Zentrum der schwimmenden Stadt hingegen wären Anlegemöglichkeiten für andere Forschungsschiffe, Kleinboote, Tiefseetauchroboter und auch den Sea Orbiter reserviert — eine ebenfalls von Rougerie geplante Forschungsplattform, die sich gerade im Bau befindet. Die gesamte Konstruktion soll trotz ihrer Größe vollkommen autark und umweltneutral funktionieren.
Kleine Windkraftanlagen in der Außenhaut, über das Oberdeck verteilte Solarzellen und Turbinen im Wasser sollen die Stadt mit Energie versorgen. In den Enden der Flügel könnten in Gewächshäusern und Hydrokulturgärten Obst und Gemüse gezüchtet werden.
Jacques Rougerie
Ähnlich wie der Sea Orbiter, der fast 15 Jahre von der Idee bis zur Umsetzung brauchte, wird wohl auch die City of Mériens nicht allzu schnell gebaut werden. Jedoch glaubt Jacques Rougerie fest an ihre Machbarkeit — wenn auch nicht unbedingt zu seinen Lebzeiten.