Eigentlich sind Zoos wahre Platzriesen. Mit ihren Gehegen und endlosen Wegen spannen sie sich gerne über etliche Hektar. Das britische Architekturbüro Weston Williamson + Partners, das unter anderem für den Bau des New England Biolabs und die London-Bridge-Station der Londoner U-Bahn verantwortlich ist, hat stattdessen einen ambitionierten Entwurf erarbeitet. Statt in die Breite sollen Zoologische Gärten und Wildparks in die Höhe wachsen – mit einem vertikalen Zoo, dessen Form der Natur selbst entspringt.
Der für die argentinische Stadt Buenos Aires konzipierte Entwurf der Briten setzt sich aus zahlreichen kantigen, geschwungenen und in einander verkeilten Balken zusammen. Diese abstrakten Formen verbinden sich zu einem komplexen Geflecht, das letztlich einen dichten Stamm samt mehrerer Äste bildet, die an einen Urwaldbaum denken lassen.
Auf den breiten Auslegern sollen riesige Kuppelbauten und Gewächshäuser thronen. In diesen könnten voneinander getrennt die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten in einem für sie angenehmen Klima unterbracht werden. Manche Tiere, etwa Affen, könnten auch frei auf dem Kunstbaum umherturnen.
+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++
Mit einem gläsernen Aufzug würden Besucher in die einzelnen Etagen gelangen und dort nicht nur Flora und Fauna, sondern auch den Ausblick genießen können. Inspiriert sei die gewagte Konstruktion von Lautlos im Weltraum, sagen die Architekten. Im Filmklassiker von Special-Effects-Ikone und Regisseur Douglas Trumbull ist das Ökosystem der Erde längst verloren. Bewahrt werden seine Reste jedoch in den gigantischen Bio-Kuppeln des Raumschiffs Valley Forge, das ruhig durch das Sonnensystem treibt.
Die Londoner Architekten wollen ihre Idee vor diesem Hintergrund auch nicht als fragwürdigen Vergnügungspark, sondern eher als Refugium und Schutzzone für Tiere und Pflanzen verstanden wissen. Als eine Lösung, „bis wir gelernt haben, zusammen zu leben.“