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In Shanghai soll ein bewohnbarer Berg entstehen

von Michael Förtsch
In der chinesischen Metropole Shanghai ist nicht viel Raum für Pflanzen und Natur. Eine britisches Architekturbüro will das ändern. Im Herzen der Stadt soll ein Wohnkomplex in Form eines bewaldeten Berges entstehen.

Mehr als 23 Millionen Menschen leben in der Hafen- und Industriestadt Shanghai. Sie besteht zu weiten Teilen aus hohen Wohntürmen, Wolkenkratzern und langen Appartementhäusern, die sich dicht aneinander drängen. Natur und Pflanzen spielen in der zuletzt von Smog-Alarm geplagten Megastadt eine vergleichsweise nichtige Rolle. Deswegen will das britische Architekturbüro Heatherwick Studio, das auf der Expo 2010 mit dem Pavillon Seed Cathedral für Aufsehen sorgte, Grün ins Stadtzentrum holen. Inmitten einem der angesagtesten Viertel soll in wenigen Jahren eine lang gezogene Berglandschaft in den Himmel ragen.

Der nach seiner Lage im Künstlerdistrikt 50 Moganshan Road kurz M50 genannte Entwurf soll sich aus hunderten unterschiedlich geformten und verschieden großen Würfeln zusammensetzten. Über zwei Grundstücke, die durch einen schmalen Streifen mit historischen Bauten durchschnitten werden, würden sich diese zu einem flachen Gebirgsgelände mit einem 20 Etagen hohen Gipfel auftürmen. Dadurch, so Architekt Thomas Heatherwick, würde nicht nur ein Gebäude entstehen, sondern „ein Stück Topographie“ — das etwa an die Würfellandschaften aus dem Videospiel „Minecraft“ denken lässt. Jedoch soll die Berglandschaft nicht nackt und kahl daherkommen, sondern jede Menge Grün bieten.

Insgesamt 400 Terrassen sollen die Würfel bereithalten, die neben Wohnungen auch Geschäfte, Büros, ein Hotel und Cafés beherbergen. Diese kleinen Dächer sollen mit Gras, Blumen und Sträuchern bepflanzt werden. Dazu planen die Architekten mehr 1000 gut sichtbare Säulen, die das Gebäude zusätzlich stabilisieren und an dessen Kanten in die Höhe ragen. An deren Spitzen soll jeweils ein breiter Pflanzkübel thronen, in dem beispielsweise verschiedene Arten lokaler Bäume heranwachsen. Damit könnte der künstliche Berg nicht nur wie eine Naturenklave inmitten der Betonwelt von Shanghai erscheinen, sondern auch eine Oase kühler und sauberer Luft schaffen. Sollte der Plan nicht auf unvorhersehbare Hürden treffen, könnte der Bau 2018 vollendet sein. 

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